Weniger Bürokratie, mehr Koordination : E-Mobilität in Österreich: Smatrics hat zentrale Forderungen

Smatrics unterstützt die Regierungsziele in den Bereichen E-Mobilität, Dekarbonisierung und Energie, sieht jedoch auch Herausforderungen. Besonders die neue Verteilung der Zuständigkeiten auf Ministeriumsebene darf den Fortschritt nicht bremsen, warnt der Ladeinfrastruktur-Anbieter.
- © annebel146 - stock.adobe.com (KI generiert)„Die Mobilitätswende und die Energiewende müssen Hand in Hand gehen. Nur durch ein starkes Ladenetz und eine zukunftsfähige Infrastruktur kann die E-Mobilität in Österreich langfristig erfolgreich sein. Eine enge Zusammenarbeit zwischen den Ministerien, die die Agenden Verkehr, Energie und Klima innehaben, ist dabei essenziell. Andernfalls drohen Reibungsverluste, die den Fortschritt ausbremsen“, betont Hauke Hinrichs, CEO von Smatrics, und warnt damit vor den Herausforderungen, die eine Verteilung der Zuständigkeiten auf drei Ministerien mit sich bringt.
Wie Smatrics in einer Aussendung beschreibt, hat die E-Mobilitätsbranche in Österreich in den vergangenen Jahren bewiesen, dass sie Innovation und nachhaltige Lösungen vorantreiben kann. Unternehmen, Ladeinfrastrukturbetreiber und Energieversorger würden bereits eng zusammenarbeiten, um den Hochlauf der Elektromobilität erfolgreich zu gestalten. Doch für eine nachhaltige Weiterentwicklung brauche es auch den klaren Rückenwind aus der Politik.
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Weichen für die kommenden Jahre stellen
„Die Player am Markt haben enorme Fortschritte erzielt und tragen aktiv dazu bei, dass Österreich bei der Mobilitätswende mit gutem Beispiel vorangeht. Nun liegt es an der Politik, diesen Schwung zu nutzen und mit klaren Rahmenbedingungen und gezielten Förderungen für eine stabile Zukunft zu sorgen", betont Hinrichs.
Bereits 2022 hat Smatrics in seinem Masterplan zentrale Maßnahmen definiert, die aus Sicht des Unternehmens für den Hochlauf der E-Mobilität essenziell sind. Viele dieser Punkte sind mittlerweile umgesetzt worden und haben laut Smatrics zur steigenden Akzeptanz der Mobilitätswende beigetragen. Nun müsse man den Status quo analysieren und die Weichen für die nächsten Jahre stellen.
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Die Mobilitätswende und die Energiewende müssen Hand in Hand gehen. Nur durch ein starkes Ladenetz und eine zukunftsfähige Infrastruktur kann die E-Mobilität in Österreich langfristig erfolgreich sein.
Hauke Hinrichs, CEO von Smatrics
Folgende Forderungen von Smatrics sollen Quick-Wins in der Mobilitätswende garantieren:
1. Schnellerer Hochlauf der E-Mobilität
Der Ausbau der Ladeinfrastruktur schreitet voran, doch Genehmigungsverfahren und Netzengpässe bremsen den Fortschritt. Leistbare Energiepreise sind eine zentrale Stellschraube für den Erfolg der E-Mobilität.
2. Klare und zukunftsorientierte Rahmenbedingungen
Eine enge Abstimmung zwischen den Ministerien und eine koordinierte Zusammenarbeit aller involvierten Player sind unverzichtbar. Dafür braucht es auch die angekündigte, rasche Umsetzung der Novelle des Elektrizitätswirtschafts- und -organisationsgesetzes (ElWG).
3. Bürokratieabbau und Verfahrensbeschleunigung
Bürokratische Hürden müssen reduziert werden, um die Effizienz von Planungs- und Genehmigungsprozessen zu steigern. Gesetzliche Genehmigungsfreistellungen für E-Ladestationen sowie die Einrichtung eines "One-Stop-Shops" können den Ausbau der Ladeinfrastruktur erheblich beschleunigen.
4. Gezielte Förderprogramme für Ladeinfrastruktur und Dekarbonisierung
Die bestehenden Förderprogramme EBIN, ENIN und LADIN haben sich bewährt. Um den Hochlauf der E-Mobilität nachhaltig zu sichern, müssen diese weitergeführt werden. Gleichzeitig darf Technologieoffenheit nicht den Fortschritt der batterieelektrischen Mobilität verlangsamen.
5. Starke Netze für eine zukunftsfähige Mobilität
Elektromobilität muss als Flexibilität in den Netzausbau integriert werden, um eine stabile und nachhaltige Energieversorgung zu gewährleisten. Hohe Netzentgelte belasten den Ausbau der Ladeinfrastruktur und müssen gesenkt werden. Die Verteilnetzbetreiber brauchen personelle Stärkung, um Netzengpässe zu vermeiden.