Morning Briefing - 24.04.2019 : ADAC: Mehr als die Hälfte aller Pannen durch Versagen der Elektrik - USA untersuchen Airbags in Millionen Fahrzeugen - Tesla zeigt neues Video von selbstfahrendem Auto
Mehr als die Hälfte aller Pannen durch Versagen der Elektrik
Zu diesem Schluss kommt der ADAC in der aktuellen Pannenstatistik. 2018 machte die Elektrik 52,1 Prozent aller Pannen aus. Davon entfielen allein 42 Prozent auf die Batterie. Dagegen war die Elektrik 1998 lediglich für 31,3 Prozent der Pannen verantwortlich. Hauptgrund dürfte die stark gestiegene Zahl elektrischer Verbraucher beziehungsweise Steuergeräte sein, die die Batteriemanagementsysteme überfordert. Zurückgegangen ist hingegen die Zahl der Pannen, die das Motormanagement betreffen. Dazu zählen zum Beispiel Einspritzung, Sensorik und Zündung. Während 1998 noch 32,5 Prozent der Pannen aus diesem Bereich kamen, waren es 2018 nur noch 19 Prozent. Der Grund: Die Technik hat sich in den vergangenen Jahren deutlich verbessert, sodass es hier seltener zu Ausfällen kommt. Bei den in der aktuellen Auswertung untersuchten Modellen erwiesen sich die BMW 1er- und 3er-Reihe als besonders zuverlässig. Alle Baujahre der Reihen gehörten zu den 15 Prozent der Modelle, die am besten abschnitten. Ebenfalls wenig anfällig: die BMW 2er, 4er, X1 und der Mitsubishi Colt. Was negativ auffiel: Mehrere Modelle zeigten für bestimmte Baujahre besondere Schwächen. Auffällig waren der 2009er-Ford S-Max mit einer Pannenhäufigkeit von 113 pro 1000 Fahrzeugen. Bei vergleichsweise neuen Modellen erwies sich der Nissan Qashqai (Baujahre 2015 und 2016) als Problemfall: Werte von 30 beziehungsweise 40 Pannen je 1000 Fahrzeugen liegen ein Vielfaches über der Pannenhäufigkeit gleich alter Modelle anderer Hersteller.
USA untersuchen Airbags in 12,3 Millionen Fahrzeugen
Die US-Verkehrsbehörde NHTSA untersucht einen möglicherweise lebensgefährlichen Airbag-Defekt in rund 12,3 Millionen Fahrzeugen, die von dem US-Hersteller ZF TRW stammen. Die Ermittlungen beziehen sich auf Airbags, die in Modelle der Hersteller Fiat Chrysler, Honda, Hyundai, Kia, Mitsubishi und Toyota aus den Jahren 2010 bis 2019 einbaut wurden, wie aus einem heute veröffentlichten NHTSA-Dokument hervorgeht. Der früher TRW genannte Airbag-Hersteller gehört seit 2015 zum deutschen Autozulieferer ZF Friedrichshafen. Die NHTSA untersucht nach eigenen Angaben mehrere Unfälle, bei denen sich die Airbags nicht aufbliesen. Grund war ein Versagen der Sensoren. Deren Fehlfunktion führte auch dazu, dass die Straffer der Sicherheitsgurte nicht richtig auf den Aufprall reagieren. Die Aufsichtsbehörde weitete ihre Ermittlung jetzt aufgrund zweier Unfälle von Toyota Corollas aus, die zu Todesopfern führten, wie es in dem Dokument hieß. Bisher befanden sich diese Ermittlungen noch im Anfangsstadium, nun soll die Bauweise der Airbags unter die Lupe genommen werden. Das könnte möglicherweise in einen generellen Rückruf der Fahrzeuge mit den untersuchten Airbags münden. Einige betroffene Autohersteller hatten bereits von sich aus in den vergangenen Jahren Rückrufe lanciert.
Tesla zeigt neues Video von selbstfahrendem Auto
Der US-Elektroautobauer aus Kalifornien demonstriert die neueste Software für automatisiertes Fahren in einem Video. Präsentiert wurde es auf einer Veranstaltung für Investoren. Ab sofort soll die neue Full Self-Driving (FSD) Technik in alle Neufahrzeuge eingebaut werden. Der entwickelte Autopilot-Computer wird seit dem vergangenen Monat in die Limousine Model S und das Kompakt-SUV Model X verbaut, seit diesem Monat auch im Model 3. Wer zuvor einen Tesla mit der Option “Volles Potenzial für autonomes Fahren” angeschafft hat, bekommt sein Auto kostenlos aufgerüstet, wenn es rechtlich erlaubt ist. Tesla-Chef Elon Musk sagte bei der Präsentation, dass es sich bei der neuen Technik um den “objektiv besten Chip der Welt” handle. Dieser sei leistungsfähiger und gleichzeitig um 20 Prozent günstiger als das Vorgängersystem. Zudem kommen neue Grafiken auf dem Display in der Mittelkonsole zum Einsatz, etwa um die Bewegung des Fahrzeugs darzustellen. Die US-Fertigung des neuen Instruments übernimmt das südkoreanische Unternehmen Samsung. Derweil feilen Teslas Entwickler bereits an einer weiteren Version, die in zwei Jahren eingeführt werden soll.