Professor Dr. Thomas Garbe, von der Volkswagen AG in Wolfsburg, plädierte in seinem Vortrag für den Österreichischen Verein für Kraftfahrzeugtechnik (ÖVK), dass ergänzend zum Hochlauf der Elektromobilität, regenerative Kraftstoffe zum Einsatz kommen sollten.
Garbe ist unter anderem an der Entwicklung des Kraftstoffes „R33“ beteiligt. Dieser Biokraftstoff wurde von VW in Zusammenarbeit mit Partnern entwickelt. Neben „R33 BlueDiesel“ erschien im vergangenen Jahr „R33 BlueGasoline“ für Ottomotoren. Jedoch handelt es sich noch um kein Produkt, welches aktuell in Europa flächendeckend an der Tankstelle zu finden ist – im Gegenteil, in Deutschland gibt es gerade mal eine Handvoll an Tankstellen, die R33 Diesel derzeit anbieten.
Gegenüber fossilem Dieselkraftstoff sollen sich mit R33 rund 20 Prozent an Treibhausgasemissionen einsparen lassen, verspricht der VW-Konzern. In Skandinavien sei man beim Thema regenerativer Kraftstoffe bereits weiter, denn hier würde mit "R100" ein Produkt angeboten, welches paraffinischen Kraftstoff enthält. Die Betankung mit diesen Kraftstoffen sei nach Ansicht Garbe's eine Möglichkeit, zumindest kurzfristig etwas für den Klimaschutz zu machen. Voraussetzung: Die Kraftstoffe sind auch für die Verbraucher überhaupt erhältlich. In weiterer Instanz muss der Preis stimmen – doch nicht nur.
"Es braucht eine akzeptable Basisqualität, wie wir es mit den Normen E590 für Diesel und EN228 für Benzin haben“, so Garbe. Keinesfalls dürfen durch regenerative Kraftstoffe Fahrzeugschäden auftreten. Oft sehe sich der Professor zudem mit dem Vorurteil konfrontiert, dass es durch den Anbau von Nutzpflanzen zur Erzeugung regenerativer Kraftstoffe zu Monokulturen käme, welche ökologische Gebiete leiden ließen.
Aus diesem Grund zielen auch die Forschungsbestrebungen darauf ab, dies zu vermeiden, betonte Garbe: "Wir dürfen keinen Pfad wählen, der dem Klima vielleicht nützt, aber der Ökologie schadet", so der Professor. Schlussendlich hänge beides zusammen.