Kraftstoff : Ukraine und Iran: Experte sieht noch keine Entspannung bei Spritpreisen

Oil worker is checking the pump near oil derrick on the sunset background.
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Der Energieexperte Johannes Benigni erwartet vorerst kein rasches Ende der seit Längerem hohen Spritpreise. "Sollten die (Weltmarkt-)Preise jetzt nachgeben, das ist ja jetzt noch nicht wirklich der Fall, wird das relativ rasch beim Konsumenten ankommen, aber noch sind die Notierungen relativ hoch", sagte er im "Ö1-Mittagsjournal".

Dass die Mineralölfirmen sinkende Weltmarktnotierungen nur schleppend an die Autofahrer weitergeben, sieht Benigni nicht. Der Nachzieheffekt würde ein bis zwei Tage dauern, dafür sorge alleine schon der intensive Wettbewerb unter den Tankstellen. Damit die Preise an den Weltmärkten nach unten gehen, wären eine Entspannung im Ukraine-Konflikt sowie eine Annäherung bei den Atomgesprächen mit dem Iran hilfreich. Denn dann würden wieder große Mengen Rohöl aus dem ölreichen Staat fließen. Derzeit seien die Märkte jedenfalls sehr volatil, wodurch die erdölproduzierenden Länder der OPEC und OPEC+ eher zu wenig als zu viel fördern würden.

Udo Landbauer, FPÖ Landesparteiobmann im NÖ Landtag, forderte heute "die völlig sinnlose CO2-Bepreisung im Rahmen der sogenannten ökosozialen Steuerreform" abzusagen und sprach in diesem Zusammenhang von einem "Menschheitsbeglückungs-Experiment". Auch der ARBÖ mahnte am Mittwoch eine Verschiebung der CO2-Bepreisung ein, die mit 1. Juli in Kraft tritt.

In Deutschland hat der Vizepräsident des Kieler Institutes für Weltwirtschaft, Stefan Kooths, kürzlich staatliche Eingriffe wegen der deutlich steigenden Energiepreise abgelehnt. "Für einen allgemeinen Eingriff des Staates spricht nichts, weil die steigenden Preise tatsächliche Knappheiten widerspiegeln", sagte Kooths am Dienstag. "Drückt der Staat nun in irgendeiner Form die Preise, hebt das die Knappheit nicht auf, sondern schafft nur neue Probleme."
In Österreich will die Regierung als Ausgleich für die allgemein hohen Energiekosten fast allen Haushalten 150 Euro - in Summe 600 Mio. Euro - zukommen lassen. Wer mehr als 5.670 Euro brutto monatlich verdient, bekommt nichts.

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