Das Fahrzeugleasing ist bei den gewerblichen Flotten in Deutschland nicht wegzudenken. Knapp 60 Prozent aller Pkw in Deutschland sind geleast, wenngleich diese Quote nun bereits im dritten Jahr in Folge leicht sinkt. Bei genauer Betrachtung sind es aber besonders größere Flotten ab 50 Fahrzeugen, welche die selbst verwaltete Flotte im eigenen Besitz wieder als Vorteil entdecken. Mittlerweile sind dies schon wieder 30 Prozent der Unternehmen in diesem Segment.
Insbesondere in einer Zeit, bei der man nicht absehen kann, wie sich die Mitarbeiterzahl und die damit gebundenen Dienstwagen entwickeln, sollte man meinen, dass große Unternehmen eher auf Finanzierungslösungen zurückgreifen, die das Kapital nicht binden. Hierzu zählt zweifelsohne das Leasing von Fahrzeugen, jedoch gibt es mittlerweile sehr flexible Lösungen, um eine selbstverwaltete Flotte sehr effizient zu organisieren.
Dies geschieht zum Beispiel mit Hilfe von Software und Apps zum Buchen von Bestandsfahrzeugen. Zielgruppe sind sowohl User-Chooser als auch klassische Poolfahrzeuge. Ergänzend gibt es mittlerweile sehr attraktive Möglichkeiten im Bereich Auto Abo. Fahrzeuge sind hier kurzfristig und zu attraktiven Konditionen verfügbar. So ist es noch einfacher, Fahrzeuge mit Elektroantrieb zu nutzen, um die Alltagstauglichkeit intensiv zu testen.
Elektro, Plug-in-Hybrid oder doch Diesel – Wie planen die Dienstwagennutzer?
Da wir neben den Fuhrparkbetreibern selbst auch die Dienstwagenfahrer befragt haben, wollten wir natürlich wissen, welche Antriebsart diese für das nächste Fahrzeug planen. Dass 46 Prozent ganz klar einen voll- oder teilelektrischen Antrieb bevorzugen, ist auf Basis der (noch) geltenden vorteilhaften Besteuerung für den Nutzer nicht verwunderlich, aber doch bemerkenswert. Ganz im Sinne der Umwelt und der effizienten Nutzung der Fahrzeuge, muss ein solches Vorhaben durch den Fuhrpark und der geltenden Car Policy abgedeckt sein. Aktuell wird jedoch nur in 40 Prozent der Flotten eine elektrische Nutzung vorgegeben.
Privatleasing weiter im Trend
Mittlerweile ist das Thema Leasing auch bei den privaten Konsumenten angekommen und weiterwachsend. Bis noch vor wenigen Jahren war Privatleasing eher unbeliebt, das Bild hat sich in der Zwischenzeit deutlich gewandelt. Aktuell haben wir im Bestand einen Leasinganteil von rund sechs Prozent. Die Kosten sind transparent und orientieren sich an einem realistischen Wertverlust eines gekauften Neuwagens. Teils gibt es aber auch Angebote, die durch Subventionierungen deutlich besser sind. Dies steigert die Attraktivität natürlich enorm. Hinzu kommt aber auch hier die Ungewissheit bei den Antriebsarten. Kaufe ich heute noch ein Dieselfahrzeug, wenn ich nicht absehen kann, wie sich die Preise und Einschränkungen in den nächsten fünf bis sieben Jahren entwickeln? Beim Leasing liegt dieses Risiko komplett beim Leasinggeber. Die eher unüblichen Restwertverträge kommen im Privatleasing gar nicht zum Tragen.
Chipmangel – was nun?
Die Fuhrparkleiter spüren die Auswirkungen des Chipmangels in der Automobilindustrie massiv. Dies bestätigen uns 80 Prozent der Unternehmen. Doch was hat das für Auswirkungen auf das Leasing? Nach unserer Beobachtung werden primär viele Leasingverträge unkompliziert verlängert, wenn sich die Lieferung der neuen Fahrzeuge verzögert. Ebenfalls profitieren generell noch einige Leasinggesellschaften von den "Vor-Corona-Leasingverträgen" mit höherer Kilometer-Laufleistung. Diese laufen in diesem und nächstem Jahr allmählich aus. Die Leasingjahresbilanz für 2021 ist also positiv und bleibt trotz der Bewegungen im Markt und neuen Dienstleistungen ein enorm wichtiges Standbein bei der Finanzierung von Fahrzeugflotten und Mobilität der Unternehmen.
Die Ergebnisse der Dataforce Leasing Analyse 2021 kurz zusammengefasst:
Leasingquoten im Vergleich zu 2021 leicht gesunken (-0,9 Prozentpunkte)
Große Flotten im Leasing weiterhin stark, aber mit Blick zur Kaufoption
Privatleasing weiter stark im Trend
Jeder dritte Dienstwagenfahrer möchte vollelektrisch fahren