Morning Briefing - 07.10.2019 : Volvo plant Produktionszusammenlegung mit Geely - Möglicherweise illegale Abgastechnik bei Daimler-Transportern - E-Mobilität: Traton investiert bis 2025 eine Milliarde Euro
Volvo plant Produktionszusammenlegung mit Geely
Der schwedische Autobauer Volvo will Verbrennungsmotoren künftig zusammen mit seiner chinesischen Muttergesellschaft Geely entwickeln und produzieren. Mit dem Umschwung zu Elektroautos sinke der Bedarf an konventionellen Motoren höchstwahrscheinlich. Es sei deshalb wichtig, hier Synergien zu suchen, sagte Volvo-Chef Hakan Samuelsson in einem am Montag veröffentlichten Reuters-Interview. Durch die Zusammenlegung erhielten die Ingenieure mehr Ressourcen für die Entwicklung von Hybridmotoren. Die neue gemeinsame Motorensparte soll 3.000 Mitarbeiter von Volvo und 5.000 von Geely beschäftigen - für Forschung und Entwicklung, Beschaffung, IT, Finanzen und Produktion. Arbeitsplätze gingen damit nicht verloren, teilte Volvo weiter mit. Die Jahresproduktion soll von 600.000 auf rund zwei Millionen steigen. Volvo hatte vor zwei Jahren angekündigt, Dieselmotoren nach und nach ganz aus dem Programm zu nehmen. Bis Mitte der 20er Jahre wollen die Schweden keine Autos mehr mit reinem Verbrennungsmotor verkaufen. Die Hälfte des Jahresabsatzes, der im vergangenen Jahr bei 642.000 Pkw lag, soll dann auf E-Autos entfallen, der Rest auf Hybridmotoren, die Benzin- mit Stromantrieb kombinieren.
Möglicherweise illegale Abgastechnik bei Daimler-Transportern
Ein weiteres Dieselfahrzeug von Daimler steht nach einem Bericht von „Bild am Sonntag“ im Verdacht, mit illegaler Abgastechnik zu fahren. Betroffen sind demzufolge 260.000 Transporter des Modells Sprinter in Europa, davon 100.000 in Deutschland. Die Wagen mit der Abgasnorm Euro 5, die bis 2016 hergestellt wurden, sollen nach einem Schreiben des deutschen Kraftfahrt-Bundesamtes (KBA) an Daimler vom 25. September eine „unzulässige Abschaltvorrichtung“ verwenden, wie die Zeitung berichtete. Ein Konzernsprecher in Stuttgart bestätigte gestern, dass das KBA in dieser Sache ein Anhörungsverfahren eröffnet habe. Es gehe um 260.000 Fahrzeuge von Varianten des Vorgängermodells des aktuellen Sprinters. Daimler habe die Funktionsweise der Abgasreinigung dem KBA bereits im Mai 2018 vorgestellt „und sie anschließend seit Sommer 2018 in weiteren Besprechungen eingehend erläutert“, stellte der Sprecher fest.
E-Mobilität: Traton investiert bis 2025 eine Milliarde Euro
VW-Nutzfahrzeugtochter Traton hat auf dem "Innovation Day" im schwedischen Södertälje angekündigt, mit ihren Marken MAN, Scania und dem brasilianischen Ableger Caminhões e Ônibus (VWCO) bis zum Jahr 2025 insgesamt mehr als eine Milliarde Euro in die Forschung und Entwicklung im Bereich Elektromobilität zu investieren. „Unser Ziel ist es, führender Hersteller von E-Lkw und E-Bussen zu werden“, erklärt Traton-Chef Andreas Renschler. Traton entwickelt für seine Marken einen gemeinsamen modularen elektrischen Antriebsstrang, der 2020 in den ersten elektrischen Serien-Stadtbussen von Scania und MAN zum Einsatz kommen wird und je nach Marke und Anwendung individuell angepasst werden kann. Mittelfristig gehe man davon aus, dass die Gesamtbetriebskosten von elektrischen Stadtbussen und Elektro-Lkw im Verteilerverkehr und über den Lebenszyklus hinweg auf das Niveau von Fahrzeugen mit Verbrennungsmotor sinken werden, so Renschler. Das Interesse der Spediteure, für die die Betriebskosten eine entscheidende Rolle bei der Anschaffung neuer Fahrzeuge spielen, nehme zu. „Wenn die entsprechenden Voraussetzungen erfüllt sind, könnte in zehn bis 15 Jahren jeder dritte Lkw und Bus unserer Marken mit alternativen Antrieben fahren – die meisten davon voll elektrisch“, sagt Renschler. Mit günstigeren und langlebigeren Batteriezellen könne bald eine TCO-Parität in den genannten Segmenten erreicht werden.