Fuhrpark : Arval-Studie zeigt Veränderung im Energiemix bei Firmenflotten
Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie, die seit 2002 jährlich vom Arval Mobility Observatory durchgeführt wird und von Arval, einem der führenden Spezialisten für Full-Service-Leasing und Flottenmanagement in Europa, unterstützt wird. Die Befragung wurde im März 2019 in zwölf europäischen Ländern - Belgien, Tschechien, Großbritannien, Frankreich, Deutschland, Italien, Niederlande, Polen, Portugal, Spanien, Schweiz und Luxemburg durchgeführt. Insgesamt wurden 3.930 Telefoninterviews mit Flottenmanagern geführt. Für Österreich liegen jedoch keine Zahlen vor.
E-Fahrzeuge und Hybride: Schneller Anstieg
Unternehmen erschließen großflächig neue alternative Antriebe, integrieren die Auswirkungen des WLTP-Tests stärker in ihre Car Policy und ergreifen zunehmend Maßnahmen zur Emissionsreduktion im Fuhrpark. Jedes zweite europäische Unternehmen (über 100 Mitarbeiter) hat bereits Antriebsarten wie Elektro, Hybrid oder Plug-In-Hybrid im Fuhrpark integriert; bei mittelständischen Betrieben ist es ein Drittel beziehungsweise bei kleinen Unternehmen ein Viertel (unter zehn Mitarbeitern).
Die führenden Länder sind Großbritannien, die Niederlande, Belgien, Frankreich und Deutschland. Für Österreich zeigen eigene Erhebungen, dass ein Drittel aller heimischen Fuhrparks bereits alternative Antriebsarten einsetzen. Auch die Zulassungszahlen unterstreichen diesen Trend: rund zwei Drittel aller neuzugelassenen E-Pkw sind gewerblich, wie Zahlen der Statistik Austria aus dem Vorjahr verraten (13.486 versus 7.345 private Neuzulassungen).
Auswirkungen von WLTP
Die Einführung neuer WLTP-Testbedingungen trägt auch zum Wachstum alternativer Antriebssysteme bei. Über alle Unternehmensgrößen hinweg gaben 26 Prozent der Befragten an, das Angebot der Fahrzeuge anzupassen, um die Auswirkungen des WLTP-Tests zu kompensieren: 17 Prozent durch emissionsärmere Modelle, sechs Prozent durch eine niedrigere Fahrzeugkategorie und 14 Prozent durch das Angebot alternativer Antriebsmodelle.
In Deutschland zeigen sich die Auswirkungen von WLTP besonders deutlich: Der Anteil der Unternehmen, deren Car Policy von den Ergebnissen beeinflusst wird oder in den nächsten drei Jahren voraussichtlich betroffen sein wird, steigt stark von 16 Prozent im Jahr 2018 auf jetzt 47 Prozent an. 29 Prozent der befragten Unternehmen glauben, dass es bedingt durch das neue WLTP-Testverfahren in den nächsten Jahren zu konkreten Veränderungen in ihrer Flottenstruktur kommen wird.
Unternehmensflotten leisten Beitrag zur Energiewende
Die Hälfte der befragten europäischen Flottenmanager ergreifen innerhalb ihrer Beschaffungsstrategie oder Car Policy bereits Maßnahmen, um die Emissionswerte ihrer Flotte zu reduzieren. Satte 42 Prozent der Flottenmanager gaben an, weiterhin Dieselfahrzeuge zu kaufen, wenn Automobilhersteller Dieselfahrzeuge mit den gleichen Schadstoff- und Feinstaubemissionen wie Benzinfahrzeuge anbieten könnten. Und vier Prozent würden sogar den Anteil der Dieselmotoren wieder erhöhen.
Immerhin sieben Prozent gaben an, an ihrer derzeitigen Politik festzuhalten, keine Dieselfahrzeuge zu kaufen, und 34 Prozent beabsichtigen, den Anteil der Dieselmotoren in ihrer Flotte weiter zu reduzieren. „Die Studienergebnisse zeigen auf, dass ein klares Umdenken in den Unternehmen stattfindet“, so Kalman Tekse, Managing Director von Arval Österreich. „Beim ‚grünen Fuhrpark‘ sind wir zwar noch nicht angelangt. Doch die Transformation dorthin wird für Unternehmen mehr und mehr von der Kür zur Pflicht - Stichwort Diesel-Fahrverbote und die Attraktivität der steuerlichen Begünstigung.“
Car-Sharing, Ride-sharing, Mobilitätsbudgets
Unternehmen stellen sich aktiv den vielfältigen Herausforderungen, die Mobilität für ihre Mitarbeiter stellt. Gegenüber alternativen Mobilitätslösungen wie Fahrgemeinschaften und Car-Sharing – verbunden mit einer entsprechenden Verkleinerung des Fuhrparks – sind sie besonders positiv eingestellt. 23 Prozent gaben an, dass sie bereits Carsharing-Lösungen eingesetzt haben oder dies in den nächsten drei Jahren planen. 29 Prozent setzen auf ride-sharing (Fahrgemeinschaften). Auch Mobilitätsbudgets und private Leasinglösungen werden bereits in einigen europäischen Ländern nachgefragt.
„In Österreich sind Unternehmen noch zögerlich, was neue Mobilitätskonzepte angeht. Hierzulande setzen Unternehmen auf Pool-Fahrzeuge, unterstützen die Kombination von Firmenautos und öffentlichem Nahverkehr und nehmen E-Bikes sowie E-Scooter in den Fuhrpark auf“, so Tekse. In einem FIRMENWAGEN-Interview haben wir uns mit dem Arval Österreich-Geschäftsführer über Trends im Fuhrpark unterhalten.
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