EnerCharge Insolvenz : Keba gab Übernahme von EnerCharge bekannt

Christoph Knogler, CEO Keba Group AG; Gerhard Weidinger, CTO Keba Energy Automation GmbH; Jens Winkler, ehem. Geschäftsführer EnerCharge GmbH; Stefan Richter, CEO Keba Energy Automation GmbH; Andreas Schoberleitner, CFO Keba Group AG (v.l.n.r.)

Christoph Knogler, CEO Keba Group AG; Gerhard Weidinger, CTO Keba Energy Automation GmbH; Jens Winkler, ehem. Geschäftsführer EnerCharge GmbH; Stefan Richter, CEO Keba Energy Automation GmbH; Andreas Schoberleitner, CFO Keba Group AG (v.l.n.r.)

- © KEBA

Wie Keba in einer Pressemitteilung schildert, hat der 2018 gegründete österreichische Ladeinfrastrukturhersteller EnerCharge Anfang Juli 2024 unerwartet Insolvenz angemeldet. Ausschlaggebend seien nicht rasch genug zu fixierende Bestellungen zu Jahresbeginn gewesen. Das habe dazu geführt, dass sich die Kostenstruktur nicht nachhaltig decken ließ.

EnerCharge soll etwa 60 Personen an den Standorten Kötschach-Mauthen in Kärnten und Oberlienz in Osttirol beschäftigen. Der Fokus des Unternehmens liegt auf DC-Gleichstrom-Ladestationen zwischen 40 und 480 kW Leistung. Verwendet werden diese sowohl bei E-Autos als auch im Segment der Schnellladeinfrastruktur für Elektro-LKWs. Aktuelle Absatzmärkte seien vor allem Europa und der Mittlere Osten.

"Hätten uns keinen besseren Käufer vorstellen können"

Durch die Integration der Produkte und Lösungen von EnerCharge wird das Linzer Unternehmen Keba zum "Vollsortimenter im Markt der Ladeinfrastruktur für Elektrofahrzeuge", wie das Unternehmen in der Aussendung beschreibt. Das gemeinsame Portfolio, das unter der Marke Keba zusammengeführt werden wird, umfasse zukünftig Ladelösungen aus dem AC (Wechselstrom) und aus dem DC (Gleichstrom) Bereich.

EnerCharge hat bereits in den letzten Jahren auf Keba Ladelösungen gesetzt, wie auch Jens Winkler, bisheriger Geschäftsführer der EnerCharge GmbH erläutert: „Offen gesagt hätten wir uns keinen besseren Käufer vorstellen können. Seit fünf Jahren integrieren wir Keba Wallboxen in unsere Lösungen und schätzen sowohl Technologie als auch Qualität. Mit der Unterstützung aus Linz, werden wir unsere Schnelladetechnologie unter der Marke Keba nun noch schneller in die internationalen Märkte bringen und technologisch konsequent weiterentwickeln.“

Neu gegründete Gesellschaft

Keba hat seit seinem Einstieg in die Elektromobilität eigenen Aussagen zufolge über 500.000 Ladestationen abgesetzt. Die würden zumeist dort zum Einsatz kommen, wo ein E-Auto einen längeren Zeitraum über parkt – also beispielsweise zu Hause, in Tiefgaragen oder am Arbeitsplatz. Dazu kommen nun die DC Schnelllader, die darauf abzielen, einen möglichst kurzen Ladestopp auf längeren Strecken, wie zum Beispiel auf Autobahnen, zu ermöglichen.

Organisatorisch wird EnerCharge GmbH als neu gegründete Gesellschaft Keba eMobility DC GmbH ein Tochterunternehmen der Keba Energy Automation GmbH. Dies vorbehaltlich kartell- und wettbewerbsrechtlicher Zustimmungen. Über den Kaufpreis wurde Stillschweigen vereinbart.