BP Europa : Aral will Anzahl der Ladepunkte in Deutschland verzehnfachen
Deutschlands größte Tankstellenkette Aral plant, bis 2030 die Anzahl ihrer Ultraschnellladepunkte mit einer Ladeleistung von mindestens 150 Kilowatt um mehr als das Zehnfache zu erhöhen. Das aktuelle Netzwerk von über 1.700 Ladestation soll bis 2025 auf 5.000 und bis 2030 auf bis zu 20.000 Ladestationen erweitert werden, teilte die Muttergesellschaft BP Europa mit.
Voraussetzung dafür ist, dass die Regierung das Tempo bei der Genehmigung und beim Netzzugang weiter erhöht. Geplant sei auch, speziell für Elektro-Lkw entwickelte Ladelösungen sowie andere CO₂-ärmere Energien zum Antrieb von Fahrzeugen anzubieten.
Der Europa-Chef von BP, Patrick Wendeler, bemängelte die oft zu langen Verfahrensdauern beim Ausbau des Ladenetzes. "Es gibt aktuell eine zweistellige Anzahl von Standorten, die live gehen könnten, die aber noch auf Netzanschlüsse oder Genehmigungen warten müssen." Je nach Bundesland und regionalem Energieversorger seien die Genehmigungsverfahren sehr komplex. "Teilweise warten wir bis zu zwei Jahre auf eine Genehmigung".
BP als "integriertes Energieunternehmen"
Anfang Juli gab es in Deutschland laut dem Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft knapp 101.000 öffentliche Ladepunkte für elektrisch betriebene Autos, wovon etwa 10.300 als Ultraschnellladepunkte gelten, welche Ladeleistungen von 150 Kilowatt oder mehr bieten. Knapp 6.500 Anbieter betreiben laut Bundesnetzagentur in Deutschland öffentlich zugängliche Ladepunkte. Verschiedene Energieversorger wie EnBW, Eon oder EWE sowie der E-Autohersteller Tesla betreiben jeweils mehrere tausend öffentliche Ladepunkte.
Der britische Ölkonzern BP hat neben seinen deutschen Ladesäulen-Plänen auch Eckpunkte zum Umbau seiner Deutschland-Tochter zu einem "integrierten Energieunternehmen" bekannt gegeben. Demnach sollen Produktion und Verkauf von Raffinerieprodukten Hauptgeschäftsfelder bleiben. Sie sollen durch wachsende CO₂-ärmere Geschäftsbereiche ergänzt werden, hieß es. In Richtung 2030 sehe er eine "breitere Aufstellung" von BP in Deutschland, sagte Wendeler.
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Das Unternehmen BP kündigte Investitionen von bis zu zehn Milliarden Euro bis Ende 2030 in Deutschland an. Neben dem Ausbau der Ladeinfrastruktur soll das Geld in das Wasserstoff-Geschäft, die Entwicklung von Offshore-Windprojekten sowie Investitionen in die Produktion von Biokraftstoffen und umweltfreundlicherem Flugkraftstoff fließen. Die beiden BP-Raffinerien in Lingen und Gelsenkirchen würden weiterhin Kraftstoffe, Heizöl und chemische Produkte liefern und gleichzeitig die Produktion von CO₂-ärmeren Produkten erhöhen, hieß es. Konventionelle Kraftstoffe würden "heute, 2030 und darüber hinaus benötigt", betonte das Unternehmen.
(APA/red.)