Käuferschutz : ÖAMTC warnt vor teurem Vignettenkauf
"Zunächst ist festzuhalten, dass diese Portale nicht illegal sind. Allerdings verkaufen sie die Vignetten im Grunde nicht direkt, sondern bieten vor allem die Registrierung des Kennzeichens an – natürlich gegen Entgelt. Damit kann eine Vignette über ein solches Portal fast 70 Prozent mehr kosten als bei einem offiziellen Anbieter", warnt ÖAMTC-Juristin Ursula Zelenka. "Unsere Mitglieder berichten uns auch immer wieder davon, dass inoffizielle Verkaufsstellen ganz oben in den Ergebnissen der Internet-Suchmaschinen auftauchen. Der Grund dafür ist schnell erklärt: Es handelt sich um bezahlte Anzeigen, die von Google & Co zuerst gereiht werden."
Abgesehen von hohen Kosten drohen weitere Schwierigkeiten, wenn man vom Kauf zurücktreten möchte, wenn es Fehler bei der Registrierung gibt – und ganz generell, wenn es ein Problem geben sollte, das eine kulante Lösung erfordert. ÖAMTC-Expertin Zelenka hat die drei wichtigsten Tipps für Käufer:innen einer digitalen Vignette:
- Vignette als Teil der Reiseplanung: Egal ob digitale Variante oder Klebevignette – es empfiehlt sich immer, sich vor der Fahrt rechtzeitig darum zu kümmern, anstatt den Kauf in letzter Sekunde und unter Stress z. B. über das Smartphone abzuwickeln. "Man darf auch nicht vergessen, dass schon der erste Autobahnkilometer mautpflichtig ist und es dauern kann, bis man zu einer seriösen Verkaufsstelle kommt. In dieser Zeit kann bereits gestraft werden", hält die ÖAMTC-Juristin fest. "Gerade kleine Hütten und Wechselstuben am Grenzübergang können ebenfalls problematisch sein und sich den Zeitdruck und Sprachbarrieren zu Nutze machen."
- Ob und auf welchen Straßen im In- und Ausland überhaupt eine Vignette notwendig ist, findet man übersichtlich und stets aktuell in der Länder-Info-Datenbank des Mobilitätsclubs (https://www.oeamtc.at/laenderi...) Dort sind auch die offiziellen Vignetten-Vertriebspartner verzeichnet.
Allgemeine Tipps zum Online-Kauf der digitalen Vignette
Auf Impressum und Kontaktdaten achten: Vor dem Kauf sollte man überprüfen, wer der Geschäftspartner beim Vignettenkauf ist. Gibt es gar kein Impressum, sollte man unbedingt die Finger davon lassen. Und auch wenn das Unternehmen keine Steuer- oder Firmenbuchnummer ausweist, ist Vorsicht geboten.
- In den allgemeinen Geschäftsbedingungen (AGB) kann man nachlesen, welche Leistungen im Preis enthalten sind.
- Preise vergleichen: Was die Vignette kostet, ist gesetzlich vorgegeben. Deshalb sollte es keine Abweichung geben.
- Beim Kauf Daten kontrollieren: Da der/die Käufer:in der E-Vignette für das richtige Eintragen des Kennzeichens etc. verantwortlich ist, sollten die Daten vor dem Bezahlen nochmals kontrolliert werden. Auch bei der Auswahl der jeweiligen Fahrzeugkategorie können sich Fehler einschleichen. Für eine Korrektur der Daten nach Kaufabschluss wird eine Gebühr erhoben.
- Auf Sprache und Formulierungen achten: Rechtschreibfehler auf einer Firmenwebseite sind meist kein gutes Zeichen und oft das Ergebnis einer Übersetzungsmaschine. Solche Online-Shops sollte man meiden.