Antriebsvielfalt : In Österreich grünt die Mobilität

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Eine neue Studie des Schnellladeinfrastrukturanbieters Heliox hat den Weg hin zur grünen Mobilität europäischer Länder analysiert. Dafür wurden die wichtigsten Kategorien betrachtet, die mit der grünen Mobilitätswende im Zusammenhang stehen: öffentlicher Personennahverkehr, Anteil elektrischer Fahrzeuge, Ladeinfrastruktur, Subventionen und der Ausstieg aus fossilen Energien.

Die Niederlande und Luxemburg sind der Studie zufolge die grünsten Länder im Hinblick auf nachhaltige Mobilität. In allen Kategorien erhalten sie die höchsten Punktzahlen und vor allem das Netz an Ladestationen sticht positiv hervor. Schweden und Deutschland setzen sich leicht von der Verfolgergruppe ab und schneiden beim Thema Subventionen besser ab. Die Top 10 wird von Estland, Belgien, Frankreich, Slowenien, Österreich und dem Vereinigten Königreich vervollständigt.

Fünf Kriterien für grüne Mobilität

Für die Studie wurden fünf Kriterien ermittelt, die die Nachhaltigkeit der Mobilität maßgeblich beeinflussen. Als Erstes spielt der öffentliche Personnennahverkehr (ÖPVN) eine wichtige Rolle beim Thema „grüne Mobilität“. Je mehr Menschen sich ein Verkehrsmittel teilen können, desto geringer sind die Emissionen pro Person – unabhängig von der Art des Antriebs. Da aber Elektromobilität nachhaltiger ist, als die Fortbewegung durch Verbrennungsmotoren, ist der Anteil an elektrischen Fahrzeugen, im privaten und öffentlichen Bereich, ein weiteres Kriterium.

Darüber hinaus ist die Verfügbarkeit von Ladeinfrastruktur relevant für die grüne Mobilität. Die letzten beiden Kriterien fokussieren den politischen Willen, die Mobilitätswende voranzutreiben. Um vor allem auch Privatpersonen den Umstieg auf Elektroautos zu erleichtern, werden die Subventionen oder Steuererleichterungen im Zusammenhang mit dem Kauf eines Elektroautos als Kriterium aufgenommen. Um die grundsätzliche Planung einer nachhaltigen Entwicklung mit einfließen zu lassen, ist das letzte Kriterium der Plan aus fossilen Brennstoffen auszusteigen.

Die Ergebnisse im Detail

In Deutschland gibt es die meisten Elektroautos (1,3 Mio.), vor dem Vereinigten Königreich (1,1 Mio.) und Frankreich (1,0 Mio.). Betrachtet man die Zahlen aber im Verhältnis zu den zugelassenen Fahrzeugen, führt Norwegen das Ranking deutlich an. Dort ist mehr als jedes fünfte Auto mit Elektromotor ausgestattet (21,9 %), es folgen Island (10,3 %), Schweden (6,2 %) und die Niederlande (6,1 %). Die Niederlande (14,6 %) und Luxemburg (12,5 %) haben anteilig zudem die meisten Elektrobusse im Einsatz. Im Bereich mittlerer und schwerer Nutzfahrzeuge führt Tschechien mit einem Anteil von 2,9 %, während der Wert in allen anderen Staaten deutlich unter 1 % liegt.

Das Ladenetz in den Niederlanden ist unschlagbar

Die besten Ladenetze haben die Niederlande, Luxemburg und Norwegen. Bei den Ladepunkten pro Quadratkilometer führen mit großem Abstand die Niederlande (2,8), gefolgt von Luxemburg (0,6) und Belgien (0,4). Im Verhältnis zur Bevölkerung (pro 100 Tausend Einwohner) führen auch die Niederlande (543), gefolgt von Norwegen (385) und Luxemburg (284). Deutschland ist nach der Gesamtanzahl an Ladepunkten auf Platz zwei hinter den Niederlanden mit 60.698 (Niederlande: 93.110), fällt im Verhältnis zur Bevölkerung aber weit zurück (72): Platz 12. Österreich ist mit 157 Ladestationen pro 100 Tsd. Einwohner gut aufgestellt.

Nur wenige Länder haben keine Subventionen

Ökonomische Anreize zum Kauf von Elektroautos liefern die meisten Staaten der Studie. Hier führen Estland (bis zu 18.000 €), gefolgt von Rumänien (10.000 €) und Kroatien (9.333 €). Deutschland bietet mit bis zu 9.000 € pro privatem Kauf eines Elektroautos ebenfalls hohe Subventionen. Österreich hat hier Nachholbedarf, da maximal 3000 € an Subventionen angeboten werden. Einige Länder, darunter Norwegen, erheben keine Steuern beim Kauf und einzig Belgien, Dänemark und Slowakei bieten keine Subventionen oder Steuererleichterungen.

Fazit: Kleinere Länder kommen schneller zum Netto-Null-Ziel

Deutschland und das Vereinigte Königreich, die in der Regel als führend in der Energie- und Stromwende gelten, kämpfen um einen Platz unter den ersten fünf, obwohl sie zusammen 200 Milliarden Euro in die Erreichung der Netto-Null-Ziele investiert haben. Hier stehen Luxemburg und Schweden besser da, die trotz wesentlich geringerer Investitionen vor ihnen rangieren. In Bezug auf Einschränkungen bei der Zulassung von Fahrzeugen mit Verbrennungsmotoren erhalten die Niederlande und Finnland die meisten Punkte.

Zudem wollen die Niederlande bereits 2030 keine neuen Autos mit Verbrennungsmotoren und 2025 keine neuen Busse mit Verbrennungsmotoren zulassen. Österreich zieht hier 2032 nach, fällt aber im Ranking dieser Kategorie etwas zurück durch unambitionierte Klimaziele in Bezug auf den Ausstieg aus fossilen Brennstoffen. "Unsere Studie zeigt, dass vor allem die kleineren Länder beim Thema grüne Mobilität Innovationen vorantreiben. Die Niederlande und Luxemburg sind auf dem besten Weg, den Mobilitätssektor klimaneutral zu gestalten", so Michael Colijn, CEO von Heliox, "Auch Österreich ist schon weit gekommen und bei vielen Kategorien in den Top 10."