In der Josefstädter Straße : Grätzl-Ladezone: Neues Verkehrskonzept kommt nach Wien

Martin Fabisch, Bezirksvorsteher der Josefstadt, und Christian Holzhauser, Obmann der Sparte Transport und Verkehr in der Wirtschaftskammer Wien

Martin Fabisch, Bezirksvorsteher der Josefstadt, und Christian Holzhauser, Obmann der Sparte Transport und Verkehr in der Wirtschaftskammer Wien

- © Florian Wieser

„Moderne Städte brauchen moderne Verkehrskonzepte, von denen die Wirtschaft und die Bewohner profitieren,“ sagt Christian Holzhauser, Obmann der Sparte Transport und Verkehr in der Wirtschaftskammer Wien. „Daher haben wir das Konzept der Grätzl-Ladezone entwickelt, in der auch Privatpersonen Ladetätigkeiten verrichten dürfen.“

 Sie dürfen im Parkverbot der Ladezone zu Lieferzwecken oder für andere kurze Besorgungen für maximal 10 Minuten bzw. für die Dauer des Ladevorgangs halten. Dafür ist ein Kurzparkschein erforderlich. 

Dies ist aber nicht die einzige Neuerung einer Grätzl-Ladezone: Ihr zugrunde liegt ein Ladezonen-Rechner, der von der Wirtschaftskammer Wien und der TU Wien entwickelt wurde. Ein Algorithmus berechnet anhand der jeweiligen Umgebung, wo exakt und in welcher Länge eine Ladezone benötigt wird.

Örtliche Bedürfnisse als Richtschnur

„Bisher musste jede einzelne Ladezone von einem Betrieb beantragt werden und durfte nur von Gewerbetreibenden benutzt werden. Dies hat teilweise zu einem Fleckerlteppich mit zahlreichen einzelnen Ladezonen in kurzem Abstand zueinander geführt“, erklärt Holzhauser. „Dadurch wurde aber der öffentliche Raum nicht optimal für die Bedürfnisse der Wirtschaft genutzt und Privatpersonen fehlten Haltemöglichkeiten, um zum Beispiel schwere Einkäufe heimzubringen.“

Grätzl-Ladezonen hingegen werden vom jeweiligen Bezirk entsprechend der örtlichen Bedürfnisse errichtet. „So müssen Privatpersonen auch nicht mehr in zweiter Spur oder auf dem Gehsteig parken, was zu gefährlichen Situation führen kann“, unterstreicht Holzhauser. „Es freut mich, dass der 8. Bezirk der erste Wiens ist, der dieses wegweisende Konzept umsetzt.“

"Wichtiger Schritt in Richtung zeitgemäßer Verkehrspolitik"

„Die gerechte, sichere und weitsichtige Nutzung des begrenzten öffentlichen Raums ist uns ein zentrales politisches Anliegen. Mit den neuen Grätzl-Ladezonen gehen wir in der Josefstadt einen wichtigen Schritt in Richtung zeitgemäßer Verkehrspolitik“, sagt Bezirksvorsteher Martin Fabisch. „Damit entlasten wir sowohl die lokale Wirtschaft als auch die Anwohner*innen – mit einer einfachen, aber äußerst wirkungsvollen Maßnahme.“

Grätzl-Ladezonen dürfen von Montag bis Freitag (werktags) von 07.00 bis 19.00 Uhr und Samstag (werktags) von 07.00 bis 13.00 Uhr verwendet werden. Außerhalb dieser Zeiten kann die Zone unter Berücksichtigung der Kurzparkzonenregelung zum Parken genutzt werden. Die ersten drei Grätzl-Ladezonen befinden sich nun in der Josefstädter Straße auf Höhe der Hausnummern 30, 57 und 65. Weitere Zonen sind bereits sowohl im 8. Bezirk als auch in weiteren Bezirken in Planung.