Carsharing : BMW und Mercedes geben das Carsharing-Geschäft auf – Stellantis übernimmt

Während Stellantis mit Free2Move sein Geschäft als Mobilitätsdienstleister ausbaut, haben sich BMW und Mercedes dazu entschieden, ihr Carsharing-Geschäft Share Now an diesen zu verkaufen. Eine entsprechende Vereinbarung sei von den drei beteiligten Unternehmen bereits unterzeichnet worden, die Kartellbehörden prüfen nun. Durch die Übernahme von Share Now will Free2move als Carsharing-Unternehmen in diesem Sektor führend werden.

Mit Free2Move plant Stellantis die Carsharing-Flotte in 14 europäischen Großstädten um mehr als 10.000 Fahrzeuge zu erweitern. Bisher umfasst diese 2.500 Fahrzeuge. Das Ziel sei es laut Brigitte Courtehoux, CEO von Free2move, die weltweite Präsenz bis 2030 auf 15 Millionen aktive Nutzer auszubauen. Verfolgt wird im Zuge dessen der Strategieplan "Dare Forward 2030", der auch eine Steigerung des Nettoumsatzes mit Mobilitätsdienstleistungen auf 2,8 Milliarden Euro beinhaltet. Ein erster Schritt soll bis zum Jahr 2025 mit 700 Millionen Umsatz erreicht werden. Mit der erst kürzlich angekündigten Übernahme von Opel Rent will Free2move das Wachstum in Deutschland und Österreich beschleunigen. Gleichzeitig treibt das Unternehmen die Expansion seines Mobility-Hubs in den Vereinigten Staaten voran.

BMW und Mercedes wollen sich auf die Dienste Charge Now zum Laden von Elektroautos und die "Multimobilitäts-App" Free Now fokussieren. Mit der Abgabe des Carsharing-Geschäfts geht eine Ära für beide Premiumhersteller zu Ende, die mit großen Hoffnungen, aber letztlich einer zu geringen Profitabilität verbunden war. BMW und die damalige Daimler AG hatten ihre Mobilitätsdienste 2019 zum Gemeinschaftsunternehmen Your Now zusammengelegt. Dazu gehören neben Share Now der Taxi- und Mitfahrvermittler Free Now sowie die Ladestationen-Plattform Charge Now. Jedoch noch im gleichen Jahr kündigte das Unternehmen den Abschied aus dem Carsharing-Geschäft in Nordamerika an. Im März 2021 wurde die Parkplatz-App Park Now an den schwedischen Konkurrenten Easypark verkauft. Die Mobilitäts-App Reach Now wurde ebenfalls eingestellt.