Politik : Kritik an Verbrenner-Ausstieg ab 2035

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Der ACEA-Präsident und BMW-Vorstandsvorsitzende Oliver Zipse sagte am Donnerstag: "Angesichts der Volatilität und Unsicherheit, die wir Tag für Tag weltweit erleben, ist jede langfristige Regulierung, die über dieses Jahrzehnt hinausgeht, in diesem frühen Stadium verfrüht."

Genug Unklarheiten

Auf halbem Weg müsse noch einmal überprüft werden, "ob der Aufbau von Ladeinfrastruktur und die Verfügbarkeit von Rohstoffen für die Batterieproduktion mit dem zu diesem Zeitpunkt weiter steilen Hochlauf von batterieelektrischen Fahrzeugen mithalten könne, so Zipse. Erst wenn das sichergestellt sei, sollten die Ziele für die Zeit nach 2030 festgelegt werden. Der Verband sei besorgt darüber, dass die Abgeordneten das Ausstiegsdatum 2035 in Stein gemeißelt festlegen wollten.

ACEA forderte die EU-Minister "nachdrücklich auf, alle Unsicherheiten zu berücksichtigen, mit denen die Industrie konfrontiert ist, während sie sich auf einen massiven industriellen Wandel vorbereitet". ACEA begrüßte, dass das Parlament den Vorschlag der EU-Kommission für die Ziele für 2025 und 2030 beibehalte. Diese Ziele seien schon jetzt sehr anspruchsvoll und nur mit einem massiven Ausbau der Lade- und Betankungsinfrastruktur erreichbar, warnte der Verband. Die europäische Autoindustrie bringe ständig neue Elektrofahrzeuge auf den Markt und treibe den Übergang zu einer nachhaltigen Mobilität voran, sagte Zipse. Die Transformation hänge jedoch von vielen äußeren Faktoren ab, die nicht vollständig in ihrer Hand lägen.

Automobilclubs legen nach

Der ÖAMTC betonte erneut, dass es, um die ehrgeizigen CO2-Ziele zu erreichen, nicht ausreichen wird, lediglich auf eine einzige Technologie zu setzen. Bernhard Wiesinger, Leiter der ÖAMTC-Interessenvertretung, hält dazu fest: "Derzeit sind in Österreich rund 5,1 Millionen Pkw zugelassen, davon knapp 86.000 Elektroautos. Deren Anzahl müsste bis 2030 auf rund 2,5 Millionen steigen, um das europäische CO2-Einsparungsziel von 55 Prozent zu erreichen.

"Davon sind aber selbst die optimistischsten Prognosen weit entfernt. Dazu bedarf es eines Bündels an Maßnahmen, etwa auch den massiven Ausbau des öffentlichen Verkehrs. Gleichzeitig hätten wir über nachhaltig erzeugte Kraftstoffe, insbesondere synthetische E-Fuels, eine Möglichkeit, die Bestandsflotte weitgehend CO2-neutral zu betreiben", erklärt Wiesinger.

In die gleiche Kerbe schlägt der ARBÖ. Die Erreichung der Klimaziele könne nur gelingen, wenn alle Einsparungsmöglichkeiten ausgeschöpft würden, so der Autofahrerclub. Stattdessen würde sich der Vorschlag des Europäischen Parlaments aber alleinig auf die Bevorzugung von Autos mit Elektroantrieben stützen und indem keine Fahrzeuge mehr zugelassen werden dürfen, die Emissionen ausstoßen. Selbst der Einsatz von synthetischen Treibstoffen und Biotreibstoffe solle ab 2035 nicht mehr vorgesehen sein, so die Kritik.

"Im Sinne eines wirkungsvollen und nachhaltigen Umweltschutzes fordern wir
Technologieoffenheit. Die E-Mobilität ist zweifelsohne ein wichtiger Pfeiler für
umweltfreundliche Mobilität, sie darf aber nicht alternativlos werden. Wir müssen vermeiden,
in eine technologische Sackgasse einzubiegen“, betont ARBÖ-Pressesprecher Sebastian Obrecht.