Emissionen reduzieren : Polestar setzt erneuerbare Kraftstoffe auf Seefrachtrouten ein

Der elektrische SUV Polestar 3 wurde Ende 2022 gelauncht.

Der elektrische SUV Polestar 3 wurde Ende 2022 gelauncht.

- © Lars Duchateau / Polestar

Die Lieferkette emissionsfreier gestalten: Dieses Ziel hat sich Polestar (Nasdaq: PSNY) gesetzt. In Zukunft sollen daher erneuerbare Kraftstoffe auf den Seefrachtrouten eingesetzt werden. Diese machen etwa 75 Prozent der gesamten Transportemissionen von Polestar aus. Gleichzeitig gab der E-Autohersteller bekannt, sein Vehicle Processing Center (VPC) in Belgien mit 100 Prozent erneuerbarer Energie zu betreiben. Das VPC fungiert als Endbearbeitungs- und Vorbereitungsstelle für Fahrzeuge vor der Auslieferung an Kundinnen und Kunden aus Europa. Dort sollen die Autos jetzt mit Strom aus erneuerbarer Energie geladen werden.

Mit dem Hochfahren der Produktion von Polestar 3 und Polestar 4 wird erneuerbarer Kraftstoff zunächst für ungefähr 65 Prozent der ausgehenden Seefracht der produzierten Fahrzeuge aus Asien verwendet. Diese werden zum VPC im belgischen Zeebrugge gebracht. Für die zweite Jahreshälfte plant Polestar, auch für die Fracht von Nordamerika auf nachhaltige Kraftstoffe zurückzugreifen.

Vielversprechende Kraftstoffe

Das Unternehmen hatte bereits angekündigt, die Produktion des Polestar 3 nach South Carolina auszuweiten. Eine Senkung der Emissionen verspricht der Biokraftstoff B30: Er enthält 30 Prozent Fettsäuremethylester (FAME) und kann die Emissionen auf diesen Schifffahrtsrouten, im Vergleich zu herkömmlichen schwefelhaltigen Brennstoffen, um etwa 20 bis 25 Prozent senken.

Mithilfe des Biodiesels FAME (engl.: fatty acid methyl ester) will Polestar auch den interkontinentalen Seetransport für Produktionsmaterialien und den Vertrieb von Ersatzteilen dekarbonisieren. Betrieben mit 100 Prozent FAME-Kraftstoff können die Treibhausgasemissionen im Vergleich zu fossilen Brennstoffen um 84 Prozent reduziert werden. FAME basiert auf erneuerbaren Quellen, einschließlich Altspeiseöl und enthält keinerlei Rohstoffe, die mit Palmöl oder der Palmölproduktion in Verbindung stehen.

Größerer Bedarf an nachhaltiger Logistik

"Für Polestars Ziel, bis 2040 klimaneutral zu werden, ist dies ein wichtiger Schritt. Dazu müssen wir alle Treibhausgasemissionen in unseren Produktionsstätten und in allen Phasen des Lebenszyklus unserer Fahrzeuge eliminieren, einschließlich der Emissionen in der Lieferkette", betont Jonas Engström, Head of Operations bei Polestar. Da mit der Ausweitung der Modellpalette und der Produktionsstandorte in eine beschleunigte Wachstumsphase eingetreten werde, sei der Bedarf an nachhaltigen Logistiklösungen noch größer.