Interview : Danijel Dzihic von BYD Austria im Gespräch

Denzel 
BYD

Der BYD Atto 3 wird das Volumenmodell

- © BYD

Weshalb ist Denzel von dieser Marke so überzeugt? Mit welchen Argumenten wollen Sie Kunden an Land ziehen?

Denzel hat bereits vor 14 Jahren den ersten Kooperationsversuch mit BYD (Build Your Dreams) gestartet, weil man damals bereits von diesem Technologieunternehmen überzeugt war. Mittlerweile ist BYD der weltweit führende Hersteller von elektrifizierten Modellen – 2022 wurden bereits mehr als 1,4 Millionen Fahrzeuge verkauft. Und das vorwiegend in China. Nun will das Unternehmen nach Europa und hat mit der Denzel Gruppe in Österreich den idealen Partner gefunden. Denzel wiederum denkt immer langfristig, in Jahrzehnten, und ist überzeugt davon, mit BYD genau diese langfristige Planung umsetzen zu können. Ein wesentlicher Punkt ist dabei die Autarkie des chinesischen Unternehmens, denn sowohl die Batterien, als auch die Halbleiter sowie die Software kommen aus eigener Produktion. 40.000 Ingenieure sind an den Entwicklungen beteiligt. Mittlerweile besitzt BYD sogar schon eigene Lithium-Minen, um die Rohstoffversorgung abzusichern. Abgesehen davon wird die Modellpalette Ende 2023 bereits sechs Fahrzeuge umfassen. Wir sind davon überzeugt, dass es sich hier mittelfristig in Österreich um eine Volumenmarke handeln kann.

Danijel Dzihic BYD
Mag. Danijel Dzihic - © BYD

Wenn BYD als Hersteller von Batterien begonnen hat, ist die Expertise enorm hoch. Was zeichnet sie aus?

Es handelt sich um eine Lithium-Eisen-Phosphat Batterie. Ein Vorteil ist, dass sie ohne Kobalt und Nickel auskommt und somit nachhaltiger ist. Sie ist weiters die sicherste und langlebigste Batterie auf dem Markt. Angegeben werden 5.000 Ladezyklen. Und: in Fahrtests bei extrem tiefen Temperaturen hatte sie den geringsten Reichweitenverlust.

Wie sollen die Leute noch überzeugt werden, über den Preis?


Das ist ein ganz wichtiger Punkt. Die Fahrzeuge sind absolut hochwertig. Sei es hinsichtlich der Materialien und Verarbeitung aber natürlich vor allem auch aufgrund der fortschrittlichen Technologien. Wir wollen BYD deshalb als hochqualitative Marke positionieren und nicht über den Preis gehen.

Bei MG und Maxus – die ja ebenfalls unter der Ägide von Denzel importiert werden – hat die Händlersuche vor zwei Jahren hervorragend funktioniert. Wie sieht das bei der neuen Marke BYD aus? Setzen sie hauptsächlich auf das bestehende Händlernetz oder werden neue angepeilt?


Rund ein Monat nach der Ankündigung dieser neuen Partnerschaft hatten wir bereits 90 Bewerber aus unterschiedlichen Netzwerken und Regionen. Ohne dass von unserer Seite jemand proaktiv angesprochen worden ist. Selbstverständlich werden wir einen Teil mit Denzel Retail abdecken, nämlich Erdberg und Graz. Weiters werden wir in der SCS einen Flagshipstore als Teil der Importmarke eröffnen. Dort befindet sich dann ein permanenter Shop mit Schwerpunkt auf Probefahrten. Es ist uns ein Anliegen, die besten Partner für uns zu finden. Händler, die die Elektromobilität leben und proaktiv agieren sowie überdurchschnittliche Leistungen gewohnt sind. Qualität vor Quantität ist unser Ziel, das ist unsere Aufgabe für die nächsten Monate.

Die Lieferfähigkeit der Modelle ist gegeben bzw. wie lange dauern die Lieferzeiten?


Grundsätzlich dauert es ab der Bestellung sechs Monate, bis das Auto bei uns ist. Wir haben allerdings ein großes Kontingent vorbestellt, sodass wir im ersten Quartal bereits einige Hunderte von unserem Atto 3 in Österreich anbieten können. Die Verfügbarkeit generell wird sehr gut sein. Auch weil ein Werk von BYD ausschließlich für Europa produziert.

Welche Modelle werden als erste auf unsere Straßen rollen?


Wir starten mit drei Modellen, wobei das absolute Volumenmodell der Atto 3 ist – ein C-Klasse SUV. Die 5 Meter große Limousine Han ist unser Flaggschiff und zeigt, was BYD drauf hat, der Tang schließlich ein 7-sitziger SUV. Im zweiten Halbjahr folgen die Modelle Seal – eine 4,8 Meter große und extrem schnittige Limousine, Dolphin – ein Crossover im B-Segment – und Song – ein SUV im D-Segment, welches als einziges Modell nicht nur als BEV, sondern auch als PHEV verfügbar sein wird. Wobei der Seal sicher für Flottenkunden sehr interessant sein wird. Unser Ziel ist es auf jeden Fall, in den nächsten Jahren die Marke BYD zu einer Volumenmarke in Österreich zu etablieren.

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