Transporter : Ein E-Transporter auf Touren
Wer an Paris denkt, hat meist Bilder vom Eiffelturm, Arc de Triomphe oder Louvre vor dem inneren Auge. Frankreichs Hauptstadt an der Seine hat aber nicht nur kulturell einiges zu bieten, sie ist auch topografisch interessant. Denn die Stadt ist nicht nur flach, sondern hat durch zahlreiche Anhöhen gute Voraussetzungen zum Rekuperieren von Elektrofahrzeugen. Diesen Trumpf will Nissan beim neuen vollelektrischen Midsize Van Townstar ausspielen, der den e-NV200 im Produktportfolio des japanischen Fahrzeugherstellers ersetzt. Der Name ist Programm, der Townstar ist für den städtischen Straßenverkehr gedacht. Wie der neue Kangoo E-Tech Electric von Allianz-Partner Renault basiert auch der Townstar auf der CMF-CD-Plattform. Entsprechend wertig präsentierte sich das Fahrverhalten. Mit der vollelektrischen Neuvorstellung ging es durch Teile des 16. Pariser Arrondissements, wo sich unter anderem der Eiffelturm befindet, auf die Anhöhen des rund zehn Kilometer westlich befindlichen Saint-Cloud, von wo aus sich ein herrlicher Blick über das riesige Stadtgebiet bot. Nissan ist bewusst, dass mit dem Townstar zunächst kleine Brötchen gebacken werden. Schlussendlich soll das Interesse an diesem neuen Midsize Van durch die klimapolitische Ausrichtung bei Flotten sowie im Straßenverkehr bis 2030 deutlich zunehmen. Den Anteil von Elektro-Vans in Westeuropa schätzt Nissan bis 2030 auf 49 Prozent. 70 Prozent der Zielgruppe des Townstar liegen laut Nissan im Bereich von Klein- und Mittelbetrieben, 20 Protent sind Flottenkunden und 10 Prozent Familien.
Was hat der Townstar zu bieten?
Im Unterschied zur Version mit Verbrennungsmotor besitzt die Elektroversion einen Kühlergrill mit traditionellem Kumiko-Muster, welches die japanische DNA verkörpern soll. Hinter dem neuen Logo am Kühlergrill verbirgt sich der Ladeanschluss. Dadurch kommt das Ladekabel bei seitlichen Ladevorgängen nicht in die Quere. Im Cockpit wird auf ein gestochen scharfes digitales 10-Zoll-großes Armaturenbrett gesetzt. Es lassen sich zwei Fahrmodi (Standard, Eco) auswählen sowie drei regenerative Brems-Modi. Die 44-kWh-Batterie wurde optimiert und soll die Betriebskosten des Fahrzeugs niedrig halten. Das Fahrzeug bietet 90 kW Leistung, 245 Nm Drehmoment und in Verbindung mit der 44-kWh-Batterie bis zu 285 Kilometer Reichweite (Homologation noch ausstehend). Angeboten wird das leichte Nutzfahrzeug als Kastenwagen oder Hochdachkombi, Kunden können zudem zwischen zwei Längen und fünf bis sieben Sitzen wählen. Der normale Radstand ist ab Sommer dieses Jahres bestellbar, der lange Radstand ab Herbst und eine Kombi-Version ab Frühjahr 2023. Nissan gibt auf die Traktionsbatterie acht Jahre Garantie beziehungsweise 160.000 Kilometer Laufleistung.
Unterstützende Assistenzsysteme
Mit dem neuen Townstar führt Nissan erstmals die CCS-Ladetechnik ein. Bei einer Ladeleistung von 75 kW kann das Elektrofahrzeug an Gleichstrom-Schnellladesäulen in 42 Minuten auf 80 Prozent der Batteriekapazität geladen werden. Für das Laden mit Wechselstrom verfügt der Townstar über ein Bordladegerät mit wahlweise 11 oder 22 kW. Zudem zieht der „Around View Monitor“ erstmals in den kompakten Transporter ein: Rund um das Fahrzeug verteilte Kameras liefern eine 360-Grad-Rundumsicht, die das Einparken und Manövrieren vereinfachen. Wer sich für die vollelektrische Variante entscheidet, kann optional „ProPilot“ wählen. Das Fahrerassistenzsystem ermöglicht teilautomatisiertes Fahren auf Autobahnen: Der Transporter folgt vorausfahrenden Fahrzeugen, beschleunigt und bremst selbstständig bis zum Stillstand und wird dabei mittig in der Spur gehalten. Optional übernimmt eine automatische Einparkhilfe den gesamten Parkvorgang. In seinem Laderaum von bis zu 3,9 Kubikmetern, der von einer verstellbaren Trennwand begrenzt wird, transportiert der kompakte Kastenwagen zwei Euro-Paletten und bis zu 800 Kilogramm Ladung. Darüber hinaus lassen sich bis zu 1.500 Kilogramm Anhängelast an den Haken nehmen. Große seitliche Schiebetüren vereinfachen das Entladen des Transporters. Am Heck finden sich je nach Modellvariante eine nach oben öffnende Heckklappe oder asymmetrisch geteilte und sich um 180 Grad öffnende Flügeltüren.