1.April : VW-Aprilscherz kommt bei US-Börsenaufsicht nicht gut an

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Eigentlich war es nur als harmloser Aprilscherz im Rahmen einer Marketingkampagne zur neuen E-Strategie von VW in den USA gedacht. Doch nun muss sich der Autokonzern um "Schadensbegrenzung" bemühen. "Volkswagen of America" wollte sich in einer für den 1.April gedachten Aktion in "Voltswagen" umbenennen. Dieser PR-Schachzug war eigentlich dazu gedacht, auf die Offensive in der Elektromobilität und den Marktstart des Elektro-SUV ID.4 aufmerksam zu machen. Ein mutiger Schritt, doch vielen schien dieser Gag offenbar zu steil. Das machte sich auch im Aktienkurs bemerkbar, der merklich nach oben ging.

Aprilscherz zu früh veröffentlicht

Das Problem der Aktion war, dass die Pressemitteilung über die vermeintliche Umbenennung angeblich zu früh veröffentlich wurde. Darin teilte Volkswagen of America inklusive eines Statements ihres Chefs Scott Keogh mit, der neue Konzernnahme, ein Wortspiel mit Volt als Einheit elektrischer Spannung, sei ein Bekenntnis zur E-Mobilität. Kurz darauf verschwand die Mitteilung wieder von der VW-Webseite, jedoch erst nachdem US-Journalisten sie gesehen hatten. Tatsächlich erschien die Pressemitteilung tags darauf ein zweites Mal - nur um doch wieder gelöscht zu werden.

Der Deutschen Presse-Agentur erklärte ein VW-Sprecher in den USA schließlich am Dienstagabend (Ortszeit): "Es wird keine Umbenennung von Volkswagen of America geben. Die vermeintliche Umbenennung war als Ankündigung im Geiste des 1. April gedacht, um den Start des vollelektrischen SUV ID.4 hervorzuheben und unser Bekenntnis zur Elektromobilität für alle mitzuteilen."

VW geht von keinen Konsequenzen aus

Für VW könnte die Aktion nun ernsthafte Konsequenzen seitens der US-Börsenaufsicht SEC nach sich ziehen, berichtete die Nachrichtenagentur AP. Denn infolge der Mitteilung sei der Aktienkurs am Dienstag um fast fünf Prozent gestiegen. Eine Reaktion seitens der SEC gab es dazu zunächst nicht.

Ein VW-Sprecher in Deutschland erklärte dazu am Mittwoch: "Eine Beeinflussung des Börsenkurses können wir aufgrund der Werbekampagne nicht erkennen. Das war und ist auch nicht Ziel der Aktion." Die Absicht sei gewesen, Aufmerksamkeit "für ein wichtiges Unternehmens- und Industriethema in den USA" zu schaffen. "Dazu wurde eine integrierte nationale US-Marketingkampagne – auch mit einem Augenzwinkern - entwickelt und umgesetzt."

Positive Rückmeldungen im Netz

Positive Rückmeldungen in den sozialen Netzwerken zeigten, dass das Ziel erreicht worden sei. "Gleichzeitig bedauern wir, sollten wir in der Wahrnehmung Einzelner über das Kampagnenziel hinausgeschossen sein", erklärte der Sprecher. Gesteuert habe die Kampagne Volkswagen of America. Die zuständigen Bereiche der Marke Volkswagen Pkw in Wolfsburg seien darüber im Voraus informiert gewesen.