Morning Briefing : Sixt kappt Gewinnausblick für 2020 und 2021 - Corona-Krise: BMW schreibt rote Zahlen - Chinas Fahrzeugabsatz zieht im Juli laut vorläufigen Daten an
Sixt kappt Gewinnausblick für 2020 und 2021
Der Automvermieter hatte im Juni mitgeteilt, der Vorstand erwarte für 2020 beim operativen Umsatz einen starken Rückgang. Das Vorsteuerergebnis sollte nach damaliger Planung ebenfalls stark rückläufig sein, aber immerhin "deutlich positiv", und zwar ohne Berücksichtigung des positiven Ergebniseffekts aus dem Verkauf der Beteiligung an Sixt Leasing. Dieses Versprechen eines Vorsteuergewinns ist jetzt hinfällig. Für 2021 hatte Sixt eine "Rückkehr zur Normalität" angenommen. Auch dies gilt nun nicht mehr. Zwar laufe das Geschäft in Stadtbüros wieder Richtung Vorjahresniveau an. Aber die Umsätze im Juli an den Flughäfen und die Reservierungen fürs laufende Quartal deuten an, "dass die für das maßgebliche dritte Quartal 2020 unterstellte Nachfrageerholung an Flughäfen schwächer ausfallen wird, als es die Sixt SE bisher erwartet hatte."
Corona-Krise: BMW schreibt rote Zahlen
Der Autobauer BMW ist im zweiten Quartal wegen der Coronavirus-Pandemie wie erwartet in die roten Zahlen gerutscht. Unter dem Strich stand ein Verlust von 212 Millionen Euro, wie das Dax-Unternehmen am Mittwoch in München mitteilte. Vor einem Jahr hatte BMW noch einen Gewinn von 1,48 Milliarden Euro gemacht. BMW hatte bereits rote Zahlen für das zweite Vierteljahr angekündigt, weil das Quartal in Europa und Amerika am stärksten von Produktions- und Verkaufsstopps infolge der Pandemie betroffen war. Der Umsatz ging um 22,3 Prozent auf 19,97 Milliarden Euro zurück, weil das Unternehmen deutlich weniger Autos absetzte. Vor Zinsen und Steuern lag der Verlust bei 666 Millionen Euro, was etwas mehr war als von Analysten zuvor geschätzt. Die Autosparte fuhr sogar einen operativen Milliardenverlust von 1,55 Milliarden Euro ein, der durch Verrechnungen innerhalb des Konzerns gemildert wurde. Der Rückgang des Leasinggeschäfts machte sich hier sogar positiv bemerktbar, weil weniger Geld für verleaste Fahrzeuge gebunden wurde. Die Finanzprognosen für das laufende Jahr bestätigte das Management.
Chinas Fahrzeugabsatz zieht im Juli laut vorläufigen Daten an
Der Fahrzeugabsatz auf dem wichtigen chinesischen Automarkt hat sich im Juli weiter gebessert. Laut vorläufigen Daten des Herstellerverbands CAAM stieg der Absatz von Pkw und Nutzfahrzeugen von den Herstellern an die Händler im Jahresvergleich um 14,9 Prozent auf 2,08 Millionen Fahrzeuge, wie der Verband am Dienstag in Peking mitteilte. Nach den ersten sieben Monaten des Jahres steht allerdings wegen des Einbruchs in der Coronakrise der ersten Jahresmonate ein Absatzrückgang von 12,7 Prozent auf 12,3 Millionen Fahrzeuge zu Buche. Detaillierte Zahlen zu Pkw und Nutzfahrzeugen lagen zunächst nicht vor. Der Herstellerverband CAAM (China Association of Automobile Manufacturers) misst zudem den Absatz der Hersteller an die Händler. Der Branchenverband PCA (China Passenger Car Association) hingegen zählt den Verkauf von Autos an die Endkunden - die beiden Daten waren zuletzt etwas voneinander abgewichen, weil offenbar die Händler zunächst ihre Höfe füllten. Der PCA muss seine Daten für Juli erst noch bekanntgeben. China ist der mit Abstand wichtigste Einzelmarkt der deutschen Autokonzerne Volkswagen inklusive der Töchter Audi und Porsche sowie Daimler und BMW. Die Covid-19-Pandemie hatte in China früh im Jahr das Wirtschaftsleben lahmgelegt, allerdings fuhren die Autofabriken auch früher als in Europa und Nordamerika wieder hoch.