Morning Briefing - 30.09.2019 : Prozess gestartet: Riesige Verbraucherklage gegen VW - Ab 2020: Das Parkpickerl wird in Wien teurer - Bericht: Seat wird Premium, Škoda Low-Budget
Prozess gestartet: Riesige Verbraucherklage gegen VW
In Braunschweig findet in diesen Stunden die Verhandlung über die erste große Musterklage für Hunderttausende Dieselfahrer statt. Die Verbraucherzentrale Bundesverband (VZBV) klagt am Oberlandesgericht stellvertretend für hunderttausende Fälle von Abgasmanipulationen gegen den größten deutschen Autohersteller. In tausenden Einzelverfahren hätten Kläger bereits vor Landgerichten Recht bekommen, sagte Rechtsanwalt Marco Rogert, der den Verbraucherzentrale Bundesverband vertritt, heute Montag im Deutschlandfunk. Auch die Oberlandesgerichte seien inzwischen mehrheitlich auf der Seite der Geschädigten. Beim heutigen ersten Termin werde es nun wahrscheinlich zunächst um die Zulässigkeit der Klageanträge gehen, erläuterten die Anwälte. Rogert geht nicht davon aus, dass sich das Verfahren, wie von vielen Experten erwartet, über Jahre hinziehen muss. Bereits am zweiten angesetzten Termin am 18. November könnte das Gericht möglicherweise eine Entscheidung ankündigen, so Rogert. Ein Urteil sei dann bereits im ersten Quartal nächsten Jahres denkbar. Auch das sich voraussichtlich daran anschließende Verfahren vor dem Bundesgerichtshof könnte in zwölf Monaten erledigt sein, zeigt sich Rogert optimistisch.
Ab 2020: Das Parkpickerl wird in Wien teurer
Ab kommenden Jahr kostet jede halbe Stunde Abstellen in Kurzparkzonen um fünf Cent mehr. 30 Minuten kommen künftig also auf 1,10 Euro statt derzeit 1,05 Euro. Eine Stunde schlägt ab 1. Jänner demnach mit 2,20 statt 2,10 Euro, zwei Stunden mit 4,40 statt 4,20 Euro zu Buche. Gratis bleibt weiterhin der 15-Minuten-Parkschein, wie das Wiener Rathaus am Montag mitteilte. Parkscheine aus dem Vorjahr sollen dann noch bis Ende Juni ihre Gültigkeit behalten. Die Teuerung liege an den Valorisierungsbestimmungen der Parkometerabgabeverordnung, hieß es in der Aussendung. Für die alten Parkscheine gibt es eine sechsmonatige Übergangsfrist. Sie bleiben bis Ende Juni gültig. Danach können sie weder verwendet noch umgetauscht werden. Das Parkpickerl - also die Dauerparkberechtigung für Anrainer - ist von der Preiserhöhung übrigens nicht betroffen. Die Einnahmen der Parkgebühren sind in der Bundeshauptstadt für Investitionen im Verkehrsbereich zweckgebunden. Laut Rathaus flossen 2018 dadurch knapp 88 Millionen Euro in den öffentlichen Verkehr, 6,4 Millionen Euro in den Radverkehr und 4,7 Millionen Euro in die Verkehrssicherheit.
Bericht: Seat wird Premium, Škoda Low-Budget
Volkswagen möchte an seinem Portfolio schrauben und Seat verstärkt als hochwertigen Fiat-Rivalen platzieren, Škoda soll dagegen verstärkt gegen die Konkurrenz aus Asien angehen. So sieht in Kurzfassung die Vision des Autokonzerns aus Wolfsburg aus. Mit dieser Strategie sollen die Marken deutlicher voneinander abgegrenzt und entsprechend auf dem hart umkämpften Automobilmarkt platziert werden. "Wir wollen die Markenidentitäten künftig klarer steuern", sagte Michael Jost, Leiter Strategie der Marke Volkswagen und Konzern Strategie Produkt, der "Automobilwoche". Zudem soll Seat mehr "Emotion" als bisher wecken. Beweis dafür ist die nun eigenständige Marke "Cupra", so Jost. Škoda wird auf mehr "Funktionalität" getrimmt, eine Eigenschaft, die gerne Fahrzeugen aus dem asiatischen Raum attestiert wird. Die Veränderungen werden aber auch die Preise nicht unberührt lassen. Die Marke Seat könnte gegenüber den VW-eigenen Modellen preislich ordentlich zulegen. Škoda könnte dagegen an Premium-Extras nachlassen, um sich preislich gegen Hyundai, Kia oder Dacia zu platzieren.