Morning Briefing - 17.06.2019 : Österreich: Jeder dritte Neuwagen ein SUV - Opel muss Benziner wegen zu hoher Abgaswerte zurückholen - VW zahlt 1,77 Milliarden Euro für Berater und Anwälte bei Abgasskandal
Österreich: Jeder dritte Neuwagen ein SUV
Der VCÖ macht darauf aufmerksam, dass jeder dritte neuzugelassene Pkw in Österreich ein SUV oder Geländewagen ist. Als Firmenwagen sind die Fahrzeuge besonders beliebt. Auffallend ist, dass die Zahl der auf private Haushalte neuzugelassenen SUV gesunken ist, während die Anzahl der SUV, die auf Firmen oder andere juristische Personen angemeldet wurden, gestiegen ist. Im privaten Bereich ist die Anzahl der auf private Haushalte neuzugelassenen SUV von 25.017 in den ersten fünf Monaten des Vorjahres auf 21.080 in den ersten fünf Monaten des heurigen Jahres zurückgegangen. Aus Sicht des Klimaschutzes stehen SUV in der Kritik, aufgrund ihrer Masse und ihres Gewichts, mehr klimaschädliches CO2 zu emittieren als kleinere und leichtere Fahrzeuge. Doch der VCÖ kritisiert noch etwas. Da Neuwagen einige Jahre ihren Dienst versehen, erschwert der SUV-Boom das Erreichen der Klimaziele. In den ersten fünf Monaten war jeder dritte in Österreich neuzugelassene Pkw ein SUV oder Geländewagen. Während insgesamt 2,9 Prozent der neuzugelassenen Pkw Elektro-Autos sind, fahren nur 1,7 Prozent der neuzugelassenen SUV ausschließlich mit Strom.
Opel muss Benziner wegen zu hoher Abgaswerte zurückholen
Das deutsche Kraftfahrt-Bundesamt hat einem Medienbericht zufolge gegen Opel einen Zwangsrückruf für Benzinermodelle wegen zu hoher Abgaswerte verhängt. Fahrzeuge der Modelle Corsa und Adam der Baujahre 2018 und 2019 überschritten die gesetzlichen Grenzwerte für Stickoxide gravierend, berichtete die „Bild am Sonntag“. Europaweit seien rund 210.000 Fahrzeuge betroffen, davon 54.000 in Deutschland. Zu Österreich lagen zunächst keine Zahlen vor. Der Bericht verwies auf Ankündigungen Opels von vor zwei Monaten, wonach der Autobauer eine „Fehlfunktion“ durch ein Softwareupdate freiwillig beheben wollte. Damals habe Opel noch erklärt, dass die Maßnahmen ohne das Kraftfahrt-Bundesamt durchgeführt würden. Stickstoffoxide (NOx) wie Stickstoffmonoxid (NO) und Stickstoffdioxid (NO2) entstehen überwiegend als unerwünschte Nebenprodukte bei der Verbrennung von Treibstoffen bei hoher Temperatur. Der mit Abstand größte Verursacher ist der Auto- und Lkw-Verkehr.
VW zahlt 1,77 Milliarden Euro für Berater und Anwälte bei Abgasskandal
Volkswagen hat für Berater und Anwälte, die der Konzern im Zusammenhang mit dem Dieselskandal beauftragt hat, bisher 1,77 Milliarden Euro ausgegeben. Die Summe beinhalte Zahlungen für alle Marken inklusive Audi und Porsche sowie alle Märkte, berichtete das „Handelsblatt“ (Onlineausgabe) heute. Ein VW-Sprecher bestätigte die Zahl von 1,77 Milliarden Euro. Es wird davon ausgegangen, dass die Summe noch steigen wird, da die juristischen Verfahren im Zusammenhang mit dem Abgasskandal noch nicht abgeschlossen sind. Zu den großen Auftragnehmern zählt die US-Anwaltskanzlei Jones Day, die VW im September 2015 mit der Vertretung gegenüber den Strafverfolgungsbehörden in den USA beauftragt hatte. Volkswagen hatte zu Jahresbeginn spürbar an Gewinn eingebüßt. Unter dem Strich verdiente der Konzern im ersten Quartal 3,05 Milliarden Euro, nach rund 3,3 Milliarden Euro vor einem Jahr. Dazu trugen auch die Kosten für Rechtsstreitigkeiten rund um die manipulierten Dieselmotoren bei. In der Rechnung seien Kosten für Rechtsanwälte, Vergleiche und ausstehende Verfahren enthalten, hatte VW-Finanzvorstand Frank Witter Anfang Mai gesagt.