Weltklimakonferenz : Nur Mercedes-Benz Cars & Vans trägt Glasgower-Initiative zum früheren "Verbrenner-Aus" mit

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Mercedes-Benz hat als einziger deutscher Fahrzeughersteller die Glasgower-Verpflichtung unterschrieben, dem Verbrennungsmotor ein konkretes Ende mit Datum zu setzen. Für die Lkw-Sparte des Stuttgarter Autobauers gelte das aber nicht, Daimler beziehe sich explizit auf die Sparte Mercedes-Benz Cars & Vans. Im großen Geschäft mit Lkw und Bussen stehe die Elektrifizierung zwar oben auf der Tagesordnung, aber es gebe dort andere Zeitleisten, teilte ein Konzernsprecher mit.

Die Erklärung der Weltklimakonferenz in Glasgow sieht vor, dass der Verkauf von Autos mit Verbrennungsmotor in führenden Märkten bis spätestens 2035 enden soll, weltweit soll das bis 2040 geschehen. Darauf sollten die unterzeichnenden Regierungen "hinarbeiten". Elf Automobilhersteller tragen laut einem Dokument der britischen Regierung die Initiative mit, darunter als einziger deutscher Hersteller Mercedes-Benz. Der größte deutscher Hersteller VW sowie Mercedes-Benz-Konkurrent BMW fehlen auf der Liste der Unterstützer.

Daimler-Vorstandschef Ola Källenius hatte bei einer "Handelsblatt"-Branchentagung deutlich gemacht, dass die Verpflichtung der Stuttgarter zum bisherigen Kurs des Unternehmens passe. Der Hersteller signalisierte bereits im Juli mehr Ehrgeiz für den Durchbruch der eigenen Elektro-Flotte: Das Mercedes-Benz-Geschäft soll auf elektrisches Fahren ausgerichtet werden. 2025 wollen die Schwaben 50 Prozent ihrer Neuverkäufe mit vollelektrischen oder Plug-in-Autos erzielen. Bis zum Ende des Jahrzehnts will man vollelektrisch werden - überall dort, wo es "die Marktbedingungen zulassen".

Deutschland verweigert nach früheren Angaben die Mitarbeit bei der Glasgower Erklärung. 31 andere Staaten, darunter Indien und die Türkei, ziehen hingegen mit. Grund für die Berliner Ablehnung ist nach Angaben des deutschen Umweltministeriums, dass die Erklärung den Einsatz synthetischer Kraftstoffe in Verbrennungsmotoren unmöglich mache. Der Verband der Automobilindustrie (VDA) teilte dazu auf Anfrage mit: "Die Haltung einzelner Unternehmen zu der Initiative von Glasgow basiert auf den jeweiligen Unternehmensstrategien." Der Verband sprach sich erneut für Technologieoffenheit aus und betonte, für einen emissionsfreien Autoverkehr brauche es unter anderem ausreichend grünen Strom und grünen Wasserstoff. (apa/red)