Morning Briefing - 23.10.2018 : Merkel zeigt Willen gegen Dieselfahrverbote in deutschen Städten vorzugehen - Ford sieht sich höheren Metallpreisen und Handelsstreitigkeiten ausgesetzt - Opel-Belegschaft sträubt sich gegen Teilverkauf des Entwicklungszentrums in Rüsselsheim

© firmenwagen

Merkel zeigt Willen gegen Dieselfahrverbote in deutschen Städten vorzugehen

Auf einer Wahlveranstaltung der CSU im hessischen Ortenberg gab sich die deutsche Kanzlerin Angela Merkel überzeugt, dass das Diesel-Maßnahmenpaket der Regierung künftig in allen Städten Fahrverbote verhindern wird. Ihr zufolge gehe es der Regierung darum, mit der Änderung des Emissionsschutzgesetzes Fahrverbote in den Städten für „unverhältnismäßig“ zu erklären, in denen die Grenzwerte nur leicht überschritten würden. Denn dort greife bereits das Förderprogramm für Busse und Lastwagen, was die Grenzwerte von Emissionen bereits nach unten drücken werde. Keine positiven Worte fand die Kanzlerin erneut für die Autoindustrie, denn diese habe "unglaublich viel Vertrauen" verspielt. In den besonders belasteten Städten müsse sie Umtauschprogramme für Autos anbieten, um Belastungen für Dieselbesitzer zu vermeiden. Die Bundesregierung setze sich zudem für Hardwarenachrüstungen für ältere Dieselfahrzeuge ein. Gerade recht, denn in Hessen findet am Sonntag eine Landtagswahl statt. Das angeordnete Fahrverbot für Frankfurt gilt als sensibles Wahlkampfthema, denn im Großraum Frankfurt befinden sich zehntausende Pendler und Dieselbesitzer, die Fahrverbote entsprechend treffen würden.

Ford sieht sich höheren Metallpreisen und Handelsstreitigkeiten ausgesetzt

Der Autokonzern Ford bekommt die Handelsstreitigkeiten zwischen den USA und China zu spüren. Das Unternehmen sieht sich höheren Preisen für Stahl und Aluminium ausgeliefert, die nun den Profit minimieren. Daher hoffe man nun, dass die beiden Handelspartner weitere Spannungen verhindern können, die die Kosten weiter in die Höhe schnellen lassen, äußerte sich das Unternehmen am Montag. Auslöser ist das Vorhaben der USA einen 25 Prozent höheren Zoll auf importierten Stahl und zehn Prozent auf importiertes Aluminium zu verhängen. Das führt nun dazu, dass die US-Stahlkonzerne ihre Preise anheben. Die Kosten würden nun das übersteigen, was Ford ursprünglich angenommen hatte, sagte US-Ford-Chef Joe Hinrichs. Die Preise für Stahl in den USA seien nun höher, als überall anders auf der Welt, sagte Hinrichs. Ford arbeite aber bereits an einer Lösung des Problems, die auch die US-Regierung involviere. Auch der Export von Ford-Fahrzeugen nach China ist derzeit ein kostenintensives Unterfangen, denn China ließ den Zoll um 40 Prozent steigen, als die USA 25-prozentige Zölle auf chinesische Fahrzeuge festlegte. Die Menge sei aber überschaubar, so Hinrichs.

Opel-Belegschaft sträubt sich gegen Teilverkauf des Entwicklungszentrums

Die Nachricht vom geplanten Teilverkauf des Rüsselsheimer Entwicklungszentrums an den Industriedienstleister Segula stößt auf Widerstand. Die Opel-Belegschaft ist der Ansicht, dass eine bessere Auslastung auch auf anderen Wegen erreicht werden kann, heißt es in einer am Montag in Darmstadt veröffentlichten Resolution der IG-Metall-Vertrauensleute. Auslastungsprobleme des Entwicklungszentrums seien nicht zwangsläufig, sondern könnten beispielsweise über strategische Partnerschaften mit Entwicklern oder mit der Akquise externer Aufträge vermieden werden. Nach der Übernahme durch den französischen PSA-Konzern will Opel nun in naher Zukunft einen Teil seines Entwicklungszentrums mit rund 7000 Arbeitsplätzen abgeben. Opel-Chef Michael Lohscheller hat das Vorhaben als "großen Deal" bezeichnet, mit dem die Jobs von rund 2000 Ingenieuren gesichert werden könnten. Für den Fall eines Verkaufs verlangten die Vertrauensleute der Belegschaft ein "Sicherheitsnetz" für die betroffenen Kollegen; ihnen solle ein Rückkehrrecht zu Opel eingeräumt werden. IG Metall und der Betriebsrat stehen mit Opel über den möglichen Verkauf in Verhandlungen.