Automessen : IAA rückt „Klimaneutralität“ in den Fokus

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Deutschland sei inzwischen weltweit drittgrößter Produzent von Elektro-Fahrzeugen, betonte Hildegard Müller. Die deutsche Autoindustrie verstehe sich heute „als Treiber auf dem Weg zur Klimaneutralität“. Die IAA als Schaufenster soll die Vernetzung der verschiedensten Verkehrsträger und "die Mobilität von morgen schon heute erlebbar" machen. Denn schließlich soll „die Transformation zu einer Erfolgsgeschichte für die deutsche Automobilindustrie und damit den Standort Deutschland“ werden.

Anders als früher in Frankfurt findet die Messe jetzt auch auf vielen Plätzen in der ganzen Stadt statt. Besucher können auf Straßen zwischen Messegelände und Altstadt über 250 neue Fahrzeuge, hochautomatisierte und Wasserstoffautos ausprobieren. Unter den 700 Ausstellern sind nicht nur Autohersteller und Zulieferer, sondern auch 70 Fahrradhersteller sowie Start-ups und IT-Unternehmen.

Auf der anderen Seite wurden die Ausstellungen in den Messehallen abgespeckt. Große Autokonzerne wie Toyota oder Stellantis mit Marken wie Fiat, Chrysler, Peugeot, Citroen und Opel sind gar nicht dabei. Viele ausländische Interessenten konnten oder wollen wegen der Corona-Beschränkungen nicht kommen. „Vielleicht wartet der ein oder andere auch das neue Konzept ab“, sagte Müller.

Auf IAA-Foren sollen Fachleute Innovationen und neue Verkehrskonzepte vorstellen und mit Besuchern und Kritikern diskutieren. „Keine andere Veranstaltung auf der ganzen Welt bringt die verschiedenen Mobilitätsformen so eng zusammen“, erklärte Müller. „Und keine andere Veranstaltung der Welt lädt in diesem Umfang ein zur Debatte über den richtigen Weg hin zur klimaneutralen Mobilität.“

Messechef Klaus Dittrich sagte, die offene, kontroverse „und vor allem friedliche Debatte“ sei ein zentraler Baustein dieser IAA. Vielen Autofans werde es zu wenig Autos auf der IAA geben - viele Kritiker seien erst zufrieden, wenn kein Auto mehr gezeigt werde.

Fahrräder und Scooter werden auf der Messe und in der Stadt gezeigt und können auf Parcours ausprobiert werden. Ob bei den Herstellern und Besuchern die Eurobike-Messe in Friedrichshafen oder die IAA Mobility das Rennen mache, werde der Markt entscheiden, sagte Dittrich. „So ein Messekonzept hat es in Deutschland noch nicht gegeben.“ München sei damit Pionier und „Showcase für ein Messekonzept der Zukunft“. (APA/red)