Autofahren : Hitzestau im Auto und was Sie dagegen tun können

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© DimaBerlin - stock.adobe.com

Die Zahlen sprechen für sich: Bei einer Temperatur von 30 Grad Celsius heizt sich ein in der Sonne geparktes Auto innerhalb von 30 Minuten auf 46 Grad Celsius auf, innerhalb einer Stunde hat es im Auto dann sogar 56 Grad. Wer dort einsteigt, den trifft sprichwörtlich erst einmal der Hitzeschlag, mit unangenehmen Folgen, denn die Fahrweise leidet stark darunter, wie hoch die Temperatur im Fahrzeug ist. Optimal sind im Autoinnenraum 21 bis 23 Grad Celsius.

„Ab 24 Grad Celsius kann es bereits zu vermindertem Reaktionsvermögen, Aufmerksamkeitsdefiziten und mehr Stress kommen und somit steigt auch das Unfallrisiko“, erklärt ARBÖ-Pressesprecher Sebastian Obrecht. „Allerdings ist auch ein zu kühler Autoinnenraum nicht ideal – zu kalte Temperaturen können den Kreislauf belasten“, so Obrecht weiter. Der Unterscheid zwischen Außen- und Innentemperatur sollte nicht mehr als 5 bis 6 Grad Celsius betragen.

Ein paar einfache Tricks können wahre Wunder bewirken, damit Sie sicher am Ziel ankommen:

Vor dem Einsteigen alle Fahrzeugtüren öffnen und kurz durchziehen lassen

Fahrten in der Mittagshitze vermeiden

Längere Aufenthalte im parkenden Auto vermeiden

Mehr Pausen einlegen, um aufmerksam zu bleiben

Öfters die Beine vertreten und für genügend Abkühlung sorgen

Leichte und luftige Kleidung tragen

Rechtzeitig Klimaanlage checken – eine Wartung sollte alle zwei Jahre

durchgeführt werden (z.B. in den ARBÖ-Prüfzentren)

Batterien überprüfen – Hitze setzt ihnen ebenso zu wie Kälte

Sonnenschutzblenden, silberbeschichtete Matten und auch heruntergeklappte

Sonnenblenden sorgen dafür, dass sich das Fahrzeuginnere nicht so schnell aufheizt

Kindersitze mit Tuch abdecken, da sich der Stoff durch direkte Sonneneinstrahlung stark aufheizt. Bevor das Kind hineingesetzt wird, Temperatur selbst mit der Hand prüfen

Generell sollte man bei extremer Hitze genügend Trinken (zweieinhalb Liter in Form von Wasser, Fruchtsäfte oder Tee), da der Körper durch das Schwitzen viel Flüssigkeit verliert. Auch auf üppige und fettige Speisen sollte verzichtet werden, denn sie belasten den Körper zusätzlich.

Oft passiert es auch, dass Kinder oder Haustiere im Auto vergessen werden. In einem solchen Fall ist jede/r dazu verpflichtet, zu helfen. In derartigen Situationen rät der ARBÖ zu folgender Vorgehensweise:

Situation einschätzen: Ist noch genügend Zeit, die Eltern beziehungsweise den Lenker des Fahrzeugs zu suchen? Passanten fragen, ob sie das Fahrzeug kennen. Ist das Auto vor einem Supermarkt geparkt, empfiehlt es sich, das Auto dort ausrufen zu lassen.

Sollte dies nicht erfolgreich sein, sofort Polizei und/oder Feuerwehr verständigen.

Leben und Gesundheit gehen vor: Wenn sich der Zustand des Kindes rasch verschlechtert, gilt die Regelung des entschuldigenden Notstandes. Das heißt, Scheiben eines Fahrzeugs dürfen eingeschlagen werden, um das eingesperrte Kind zu retten. Wenn genügend Zeit bleibt, sollten zur Beweissicherung Zeugen hinzugezogen werden oder aber auch Fotos gemacht werden.

Erste Hilfe im Ernstfall:

Person in den Schatten bringen

Bei Bewusstlosigkeit in stabile Seitenlage, sonst soll der Oberkörper erhöht gelagert werden

Kleidung öffnen und lockern, Wind zufächeln

Notruf 144 wählen, um den Rettungsdienst zu alarmieren

Körper mit feuchten Umschlägen kühlen (insbesondere den Kopf)

Sofern die Person wach ist und trinken kann, Wasser trinken lassen

Den Anweisungen der Rettungsleitstelle Folge leisten