Morning Briefing - 20.08.2019 : Graz: Jaguar ließ bereits 100.000 Fahrzeuge bei Magna fertigen - Arbeiterkammer kritisiert Tarifdschungel bei E-Ladestationen - Yandex will in Russland autonome Fahrzeugflotte deutlich ausbauen
Graz: Jaguar ließ bereits 100.000 Fahrzeuge bei Magna fertigen
In Graz-Thondorf wurde diesen Dienstag die Fertigungszahl von 100.000 Fahrzeugen der Typen Jaguar E-Pace und I-Pace überschritten. Magna-Steyr startete die Auftragsfertigung im September 2017 mit dem E-Pace, gefolgt vom I-Pace im April 2018. Anlässlich der Feierlichkeiten wurde ein Jubiläumsfahrzeug mit der Farbe "Corris Grey" lackiert, das nun an einen US-Kunden geliefert wird. Begonnen wurde in Graz im September 2017 mit dem "ramp up" des ersten Kompakt-SUV von Jaguar, dem E-Pace. Für die Fertigung des Jaguar I-Pace wurde dann westlich des Hauptgeländes von Magna-Steyr eine neue Karosseriebau-Halle errichtet, um die Leichtbau-Aluminium-Konstruktion des I-Pace getrennt vom klassischen Stahl-Rohbau zu fertigen. Die Endmontage beider Modelle erfolgt dann wieder auf einem Band. Geliefert werden die Modelle von Graz aus in alle Welt, ausgenommen China, wo der E-Pace für den dortigen Markt auch in einem Gemeinschaftsunternehmen mit Chery Automobile gebaut wird.
Arbeiterkammer kritisiert Tarifdschungel bei E-Ladestationen
Die AK fordert ein Preismonitoring, dass es Fahrern von Elektroautos erleichtern soll, die Preise an den E-Ladestationen zu vergleichen. Derzeit sei das nämlich nahezu unmöglich, kritisiert AK-Energieexperte Michael Soder. Das teuerste E-Auftanken kostet pro 100 Kilometer bei einem Vertragstarif mehr als 2,5 mal so viel wie der billigste. Die E-Mobilität erfährt einen Aufwärtstrend: Die Zahl der öffentlichen Elektroauto-Ladestationen liegt inzwischen bei rund 4.200. Laut der AK-Untersuchung haben sich die Kosten fürs Tanken von Elektroautos im Durchschnitt im Vergleich zum Vorjahr leicht erhöht: Im Durchschnitt liegen die Kosten pro 100 Kilometer mit dem E-Auto bei einem Vertragstarif nun bei 4,995 Euro (2018: 4,88 Euro). Die Preis- und Abrechnungsmodelle ähneln mehr den Modellen aus dem Mobilfunkbereich als den Diesel- und Benzin-Tankstellen. Es gibt Grundgebühren, Freimengen, freien Ansteckdauern und E-Roaming. Die Tarifarten (Vertragstarife, Pauschaltarife und Direct Payment Tarife) und die Verrechnungseinheiten (von minutengenauer Abrechnung bis zu 30-Minuten-Blöcken) sind höchst unterschiedlich.
Yandex will in Russland autonome Fahrzeugflotte deutlich ausbauen
Der aus Russland stammende Internetanbieter Yandex, ein Pendant zu Google aus den USA, plant die Flotte an selbstfahrenden Fahrzeugen um bis zu 1.000 weitere in den kommenden zwei Jahren zu erweitern. Ziel ist es, die Technologie weiter voranzutreiben. Yandex erhofft sich, mehr als 100 der autonomen Autos bereits mit Ende des Jahres auf den Straßen zu haben. Eigenen Angaben zufolge umfasst die Flotte bereits 90 Fahrzeuge, wovon 35 mit einem Mitarbeiter des Unternehmens in Moskau getestet werden. Yandex gab bisher noch nicht bekannt, wieviel es in die Technologie investiert hat. Firmen-Chef Dmitry Polishchuk sagte gegenüber "Reuters", dass ein einziges Auto bereits 6.5 Millionen Rubel kostet - rund 88.000 Euro. Das russische Unternehmen starte 2016 an der fahrerlosen Technologie zu arbeiten, das erste Fahrzeug wurde 2017 getestet. Aktuell werden Fahrtests in Skolkovo und Innopolis durchgeführt. Die Firma besitzt ebenfalls eine Lizenz für den Betrieb fahrerloser Fahrzeuge in Israel. Geplant sei laut Polishchuk, dass es künftig auch Tests in den USA geben soll, da die Gesetzgebung es dort besonders einfach macht.