Morning Briefing - 24.10.2019 : Gericht untersagt Uber in Deutschland den wichtigsten Fahrdienst - Daimler fährt nach roten Zahlen wieder in die Gewinnzone - Porsche und SAP gehen strategische Partnerschaft ein
Gericht untersagt Uber in Deutschland den wichtigsten Fahrdienst
Der US-Fahrdienstvermittler Uber darf seine App laut einem Gerichtsbeschluss in Deutschland nicht mehr zur Mietwagenvermittlung einsetzen. Die Umsetzung des Dienstes Uber X verstoße gegen das Personenbeförderungsgesetz, heißt es in der einstweiligen Verfügung des Landgerichts Köln. Der Service kann damit eine Konkurrenz für alteingesessene Taxiunternehmer sein, zumal Uber-Mietwagen billiger sind als die Wettbewerber mit dem leuchtend gelben Schild auf dem Dach. Geklagt hatte ein Kölner Taxiunternehmer. Der Gerichtsbeschluss liegt dpa vor, zuvor hatten der "WDR" und die "Kölnische Rundschau" darüber berichtet. Knackpunkt in dem Fall ist die Frage, wie Uber-Fahrer an ihre Aufträge kommen. Das Personenbeförderungsgesetz schreibt unter anderem vor, dass Mietwagenfahrer nur Beförderungsaufträge ausführen dürfen, "die am Betriebssitz oder in der Wohnung des Unternehmers eingegangen sind". Das Gericht entschied bereits im Juli gegen Uber. Das Dokument konnte aber lange nicht an die Europa-Zentrale des US-Unternehmens in Amsterdam zugestellt werden, daher die zeitliche Verzögerung - erst ab der Zustellung gilt das Verbot. Die Verzögerung hat einen sonderbaren Grund: Wie eine Sprecherin des Kölner Landgerichts sagte, scheiterte ein erster Zustellversuch mangels einer Übersetzung des deutschsprachigen Dokuments. Die Ablehnung der Annahme sei formell zulässig, so die Sprecherin. Ob ein zweiter Zustellversuch inklusive niederländischer Fassung inzwischen geklappt habe, sei ihr nicht bekannt.
Daimler fährt nach roten Zahlen wieder in die Gewinnzone
Nach dem Milliardenverlust im zweiten Quartal hat sich Daimler mit anziehenden Verkäufen wieder gefangen. Der operative Gewinn (Ebit) stieg im vergangenen Quartal um acht Prozent auf knapp 2,7 Milliarden Euro, wie der DAX-Konzern am Donnerstag mitteilte. Der Umsatz erhöhte sich ebenfalls um acht Prozent auf 43,2 Milliarden Euro. Im zweiten Quartal hatte der DAX-Konzern erstmals seit fast zehn Jahren Verlust geschrieben, vor allem wegen hoher Rückstellungen für Rechtsstreitigkeiten im Zusammenhang mit Diesel-Abgasmanipulationen. Dazu erklärte das Unternehmen jetzt, die bisherigen Rückstellungen könnten wegen der noch laufenden Verfahren womöglich nicht ausreichen. In Europa rechnet der Autobauer mit weiteren Rückrufaktionen für Dieselautos mit zu hohen Stickoxid-Abgasen, in den USA könnte es noch zu einem Vergleich mit den Behörden kommen. Der Konzernabsatz stieg im dritten Quartal um sechs Prozent auf rund 839.000 Fahrzeuge. Daimler-Chef Ola Källenius erklärte, das Unternehmen müsse sich noch erheblich mehr anstrengen, um den Wandel in der Autoindustrie in den nächsten Jahren zu meistern.
Porsche und SAP gehen strategische Partnerschaft ein
Die Zuffenhausener Luxuswagen-Schmiede und das Software-Unternehmen SAP aus Walldorf haben eine strategische Partnerschaft besiegelt. Porsche arbeitet zwar schon seit mehreren Jahren erfolgreich mit SAP zusammen, doch nun haben sich beide gemeinsam das Ziel gesteckt, neue Lösungen für die Digitalisierungsstrategie des Luxuswagenbauers zu entwickeln. „Aufgrund dieser sehr guten Erfahrungswerte haben wir beschlossen, unsere Zusammenarbeit auf ein neues Niveau zu heben“, erklärt Lutz Meschke, stellvertretender Vorstandsvorsitzender und Vorstand Finanzen und IT bei Porsche. Schwerpunkte der strategischen Partnerschaft sind datengetriebene Geschäftsmodelle, Künstliche Intelligenz und eine End-to-End prozessgetriebene Architektur. Dabei geht es nicht nur um neue Themen; auch bereits bestehende Projekte werden in die Zusammenarbeit integriert. „Wir verfolgen den Ansatz, gemeinsam neue Ideen zu realisieren. So können wir nicht nur einen Vorteil für unsere beiden Firmen schaffen, sondern auch für andere Unternehmen.“ SAP sei ein wichtiger Partner für Porsche. Gemeinsam habe man bereits viele wegweisende Projekte gemeinsam umgesetzt. Als Beispiel führt Meschke das Auftragsmanagement-System PIA an.