Elektromobilität : Fast wie neu: Wien hat einen Carsharing-Anbieter dazubekommen
Der junge Carsharing-Anbieter Eloop mit Sitz in Wien Alsergrund hieß noch im vergangenen Sommer Caroo. Aufgrund eines Namenstreits musste jedoch schnell ein neuer Name her. Konkret sah sich das Start-up mit einer Klagedrohung des Zürcher Autovermieters Sharoo konfrontiert, wobei Caroo den einfacheren Weg bevorzugte und sich als noch junges Unternehmen für einen neuen Namen entschied. Die Verwechslungsgefahr hätte damals zwar nur in der Phonetik bestanden, die Wort-Bild-Marken seien laut Anwälten aber unterschiedlich gewesen. "Ein positiver Ausgang eines Rechtsstreites wäre also denkbar gewesen", sagt Caroo-Mitgründer Leroy Hofer. Das Problem war ein anderes.
Patentstreitigkeiten wären nicht von der Rechtsschutzversicherung abgedeckt worden und selbst bei einem Erfolg vor Gericht würde das junge Unternehmen noch heute auf den Gerichtskosten sitzen. Eine große Belastung für den jungen Carsharing-Anbieter, der mittels Crowdfunding-Kampagne versucht hat, sein Startkapital zu erhöhen. Auf den digitalen Aspekt wurde von der ersten Stunde weg besonderen Wert gelegt: Neben klassischen Zahlungsarten wurde auch die Kryptowährung Bitcoin anerkannt. Nicht nur finanziell, sondern auch an einer anderen Stelle wurden die Crowdfunding-Investoren eingebunden: bei der Namensfindung. Nach einer Evaluierung durch Branding-Experten entschied man sich schlussendlich für Eloop.
Das Unternehmen wurde im August 2017 von vier Vorarlbergern gegründet und fokussiert sich auf das Carsharing von elektrischen Fahrzeugen. Die Finanzierung geschieht auch weiterhin durch Investoren - darunter auch einige bekanntere Namen. Ein Beispiel ist der ehemalige Kapitän der Fußballnationalmannschaft Andreas Ivanschitz. Der Ex-Fußballspieler setzt auch privat auf ein Elektroauto und ist Befürworter der Technologie. Seit Jänner 2019 unterstützt er die junge Firma als Markenbotschafter und mit gemeinsamen Öffentlichkeitsauftritten.
Im neuen "Kleid" werden nun alle Mittel kanalisiert mehr Elektroautos nach Wien zu bringen. „Damit wir es schaffen, die Pariser Klimaziele zu erreichen, braucht es auch ein Umdenken in der Mobilität. Dafür ist es notwendig, dass emissionsfreie Fortbewegungsmittel mit intelligenten Mobilitätsangeboten kombiniert werden. Eloop macht dies, indem reine E-Autos in ein urbanes Sharing-Modell eingepflegt werden. Dadurch werden die Umweltbelastung minimiert und der gesellschaftliche Nutzen maximiert“, erklärt Eloop-Chef Leroy Hofer.
Der Anbieter setzt bei der Fahrzeugauswahl nicht auf einen einzelnen Hersteller, sondern bietet verschiedene Automarken an. Neben Kleinwagen und Kompaktautos sollen es laut Eloop künftig auch elektrisch betriebene Transporter sein. Die Vision: In den kommenden Jahren möchte das Start-up mehrere hundert E-Carsharing-Autos im Einsatz haben. Nebenher ist Eloop eine Zusammenarbeit mit Wien Energie eingegangen, die die Ladeinfrastruktur bereitstellen.
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