Pannenstreifen : Ein Jahr Pannenstreifen-Freigabe auf der A4: Asfinag zieht erstes Fazit
Zu dieser positiven Bilanz kommt der Autobahn- und Straßenbetreiber Asfinag nach gut einem Jahr des Testbetriebs. Am 16. Juli 2018 hat die Asfinag das erste Mal den Pannenstreifen auf der A4 Ost Autobahn zwischen der Simmeringer Haide und dem Knoten Schwechat zeitweise für den Verkehr geöffnet. Konkret sorgte die „dritte“ Fahrspur in 135 Fällen für flüssigeren Verkehr.
Im Durchschnitt blieb der Pannenstreifen auf den vier Kilometern eine Stunde lang geöffnet. Währenddessen lag die durchschnittliche Geschwindigkeit von Pkw um vier Stundenkilometer höher als bei gleicher Verkehrsmenge auf zwei Fahrspuren. „Wir erreichen damit ein Drittel mehr Kapazität, das wirkt sich positiv auf den Verkehrsfluss aus", erklärt einer der beiden Asfinag-Vorstände, Josef Fiala. "Auch die positiven Rückmeldungen der Autofahrer zeigen uns, dass dieses System die richtige Antwort auf zeitlich begrenzte Überlastungen in Ballungsräumen ist.“
Abgestellte Fahrzeuge blockieren Freigabe von Pannenstreifen
Die Hälfte der Freigaben dauerte nicht länger als 30 Minuten, wobei die Zeitspannen schwankten. Längere „Öffnungszeiten“ des Pannenstreifens bewegen sich zwischen einer und knapp drei Stunden. Die längste Freigabe gab es im November 2018. Diese dauerte fünf Stunden in Folge erheblicher Verkehrsüberlastung. Während es bei keiner der 135 Pannenstreifen-Freigaben Unfälle oder technische Probleme gab, konnte die Asfinag in einigen Fällen aufgrund von Autos oder Hindernissen am Pannenstreifen diesen nicht freigeben, obwohl es die Rechensysteme vorschlugen.
Insgesamt elf Mal musste die Freigabe unterbrochen werden. Grund dafür waren Autopannen aber leider auch Lenkerinnen und Lenker, die die neuen Pannenbuchten verbotenerweise für kurze Halts nützten um zu telefonieren oder das Navi zu bedienen. Die Asfinag appelliert daher, die Pannenbuchten ausschließlich in wirklichen Notfällen anzufahren.
Weitere Pannenstreifen-Freigaben zur aktiven Stauvermeidung
Auf der A1 West Autobahn zwischen Wallersee und Salzburg Nord plant der Betreiber im Laufe des Jahres 2021 den Pannenstreifen auf beiden Richtungsfahrbahnen bei Überlastung frei zu geben. Die dafür notwendigen Umbauarbeiten auf diesem Abschnitt werden mit bereits geplanten Instandhaltungsmaßnahmen kombiniert. Derzeit laufen noch die Behördenverfahren, aktuell ist der Baubeginn mit 2020 angesetzt.
Auch in Tirol hält die Asfinag weiterhin an der temporären Pannenstreifen-Freigabe fest. Die entsprechenden Pläne für den angedachten Bereich zwischen Innsbruck West bis Zirl Ost auf der A12 Inntal Autobahn wurden beim Bundesministerium für Verkehr, Innovation und Technologie (Bmvit) eingereicht.
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