Biomethan : Dieses Projekt macht kommunale Abfalldeponien zu Kraftstofflieferanten

© Seat

Ziel des Projektes ist es, Kraftstoff aus kommunalen Abfalldeponien zu gewinnen. Dazu sollen Methoden entwickelt werden, um das Biomethan effizienter aus diesen zahlreich vorhandenen Quellen zu gewinnen. Das Projekt ist auf vier Jahre angelegt und verfügt über ein Budget von 4,3 Million Euro, welches zu 55 Prozent von der Europäischen Kommission finanziert wird.

„Durch dieses Vorhaben können wir die Entwicklung und Erforschung von Biomethan als Kraftstoff deutlich vorantreiben", sagt Andrew Shepherd, Leiter des Biomethan-Projekts bei Seat. "Es unterstützt uns bei unserem Ziel, die CO2-Emissionen über den gesamten Lebenszyklus unserer Fahrzeuge hinweg umweltverträglich zu gestalten.“

Seat erforscht schon länger den Aufbau einer Kreislaufwirtschaft mit höherer Energieeffizienz und geringeren Emissionen. So hat der Automobilhersteller zum Beispiel mit dem spanischen Wasserversorger Aqualia ein Projekt zur Umwandlung von Abwasser in Biokraftstoff ins Leben gerufen. Im Rahmen des Projekts Life Metamorphosis arbeitet Seat zudem daran, Biomethan aus ausgewählten Abfällen und tierischer Gülle von einem Bauernhof in Lleida, Spanien, zu gewinnen. Das neue Projekt Life Landfill Biofuel geht einen Schritt weiter und bezieht den Rohstoff direkt aus der Deponie, ohne vorherige Abfalltrennung.

Chance für nachhaltige wirtschaftliche Entwicklung

Bis zum Jahr 2035 will die Europäische Union den Anteil kommunaler Abfälle, die auf Deponien landen, auf zehn Prozent begrenzen. Die Umwandlung von Abfällen in Biokraftstoff für Fahrzeuge hat daher großes Potenzial für künftige Anwendungen. Weitere Organisationen, die sich an dem neuen Projekt beteiligen, sind der spanische Entsorgungsdienstleister FCC, der italienische Nutzfahrzeughersteller Iveco und die Universität von Granada.

In Europa existieren fast eine halbe Million Abfalldeponien, die sowohl unter Umweltaspekten als auch aus unternehmerischer Sicht interessant sind. Durch die Entwicklung und Erforschung von Betriebsverfahren zur Gewinnung von Biomethan aus Abfällen könnte nicht nur eine neue, umweltverträgliche Energiequelle erschlossen, sondern gleichzeitig der Ausstoß von CO2- Emissionen reduziert werden. Großes Potenzial steckt auch in der Einführung von Herkunftsnachweisen für das Biomethan. In anderen Ländern der Europäischen Union konnten solche Zertifikate für erneuerbare Energien die Energiewirtschaft bereits ankurbeln.

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