Morning Briefing – 17.08.2018 : Diesel: Autohersteller müssen Anreize für Kunden schaffen - Schätzungsweise 1,3 Millionen Pkw von Diesel-Fahrverbot betroffen – BMW will Allianz für autonomes Fahren und Kobalt-Minen kontrollieren

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Zitat des Tages:

“Goal is for repaired car to be better than before accident. Should always be true if damaged/used parts are correctly replaced with newer parts.”

- Elon Musk

Diesel: Autohersteller müssen Anreize für Kunden schaffen

Geht es nach dem deutschen Verkehrsminister, dann müssen sich Autohersteller selbst darum kümmern, finanzielle Anreize für Kunden zu schaffen, damit alte Dieselmodelle von der Straße verschwinden, berichtete die "Frankfurter Allgemeine Zeitung". Derzeit führt Andreas Scheuer Gespräche mit den Autoherstellern, um wie viel Geld es sich dabei handeln soll. Der Staat wird jedenfalls kein Geld beisteuern, wird Scheuer zitiert. Weiters soll Scheuer gesagt haben, dass finanzielle Anreize seitens der Industrie geschaffen werden müssten, Nachrüstungen aber nur dann angewendet werden sollten, wenn diese technisch und ökonomisch Sinn machen. Die Autoindustrie ist mit der Nachrüstung von alten Dieselfahrzeugen auf Kriegsfuß, denn der massenhafte Einbau von Abgasnachbehandlungsanlagen würde in die Milliarden gehen. Zudem ist die Nachrüstung oft nicht möglich. Laut Aussage Scheuers könnten 3,1 Millionen Dieselautos der Klasse Euro 4 und 3,5 Millionen Euro 5-Diesel überhaupt nicht nachgerüstet werden. Für alle anderen würde eine Nachrüstung zumindest 3.000 Euro kosten.

Schätzungsweise 1,3 Millionen Pkw von Diesel-Fahrverbot betroffen

Von den bereits bestehenden oder drohenden Fahrverboten für ältere Diesel sind einem Medienbericht der „Funke Mediengruppe“ zufolge mindestens 1,3 Millionen Pkw in Deutschland betroffen. Bei diesen Zahlen sind allerdings Pendler nicht berücksichtigt, die aus dem Umland in die Städte fahren. Überdies müssten Verwaltungsgerichte in allen betroffenen Kommunen ein Fahrverbot wegen zu hoher Schadstoffwerte in der Luft billigen. „Nur über eine Hardware-Nachrüstung von Euro-5-Dieseln kann jetzt das Schlimmste noch verhindert werden“, sagte Grünen-Verkehrsexperte Oliver Krischer. Dafür zahlen müssten in jedem Fall die Autokonzerne. „Sie haben billige Technik bei der Abgasreinigung eingebaut und dadurch ihre Gewinne erhöht.“ Nach Angaben des Verkehrsministeriums sind in den 43 am stärksten mit Stickoxid belasteten Städten rund 475.000 Autos mit der Abgasnorm Euro 4 zugelassen. Mit der neueren Euro-5-Norm fahren dort demnach etwa 840.000 Fahrzeuge. In der deutschen Bundesregierung wird debattiert, ob auch Diesel-Abgas-Hardware nachgerüstet werden soll.

BMW will Allianz für autonomes Fahren und Kobalt-Minen kontrollieren

Klaus Fröhlich, Vorstand des BMW Konzerns, sagte, dass Autohersteller und Zulieferer nun dabei wären, über einen Standard für autonome Fahrzeugsysteme zu diskutieren. Jeder hat oder sollte ein Interesse an einem solchen gemeinsamen Standard haben, sagte Fröhlich während der Präsentation der batteriebetriebenen SUV-Fahrzeugstudie „iNext“. Kosten möchte das Unternehmen auch bei Batterien einsparen. Der Premiumhersteller will fortan das Rohmaterial kontrollieren, noch bevor es zu den Batterieherstellern gelangt. „BMW wird Vereinbarungen mit Minenunternehmen eingehen“, so Fröhlich. Eine gebe es bereits, weitere sollen folgen. Das Hauptproblem sei aber, Kobalt von Minen sicherzustellen, dass keine Arbeiter ausbeutet oder Kinder anstellt. “In der Elektromobilität musst du ein Kostenführer sein“, sagte der BMW-Chef. „Falls du das nicht bist, wirst du nicht überleben.“