Morning Briefing - 24.06.2019 : Deutschland will bei E-Autos an die Spitze - Illegale Abschaltvorrichtungen senken Daimler-Gewinn - BMW beschleunigt offenbar seine Elektrostrategie

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Deutschland will bei E-Autos an die Spitze

Der deutsche Wirtschaftsminister Peter Altmaier will Deutschland und Europa beim Bau von Elektroautos international vorne sehen. „Es wird nur eine Lösung geben, wenn wir auch Weltmeister werden im Bau von umweltfreundlichen, nachhaltigen Fahrzeugen, mit denen wir unsere CO2-Klimaziele erreichen können“, sagte der CDU-Politiker heute im ARD-„Morgenmagazin“ vor einem Spitzentreffen zur Zukunft der Mobilität in Berlin. Man müsse dafür sorgen, dass die neue Wertschöpfung, die mit Elektroautos verbunden ist, in Deutschland stattfinde. Die deutsche Regierungschefin Angela Merkel (CDU), mehrere Minister und die Spitzen von Union und SPD wollen heute Abend mit Managern der Autokonzerne und Gewerkschaftern zusammenkommen. „Es wird einen Riesenbedarf an elektrischen Batterien geben, die kommen derzeit alle aus Japan, Korea und aus China“, so Altmaier weiter. „Wir müssen den Ehrgeiz haben, die besten Batterien der Welt in Deutschland und Europa zu bauen.“ „Ein Konsortium um Opel, Peugeot und die Total-Tochter Saft hat sich bereits gebildet, zwei weitere stehen kurz davor, sich für den Aufbau von Batterieproduktionsstätten zu entscheiden“, sagte Altmaier der „Stuttgarter Zeitung“ und den „Stuttgarter Nachrichten“ (Montag-Ausgaben).

Illegale Abschaltvorrichtungen senken Daimler-Gewinn

Die Gewinnaussichten schauen beim Stuttgarter Autobauer weniger rosig aus als ursprünglich angenommen. Nachdem die "BamS" über einen weiteren Mercedes Rückruf im Rahmen des Dieselskandals berichtet hatte, verkündete der Konzern am Sonntagabend eine Gewinnwarnung. In einer Ad-hoc-Mitteilung verkündete Daimler eine Neueinschätzung der Ergebniserwartung für das Geschäftsfeld Mercedes-Benz Vans, sowie für den Konzern. Das Konzernergebnis im zweiten Quartal wird maßgeblich durch den Dieselskandal und seine Folgen beeinflusst. So erhöht Daimler seine Rückstellungen für laufende behördliche Verfahren und Maßnahmen um einen hohen dreistelligen Millionenbetrag. Auch das Konzern-EBIT 2019 wird dadurch beeinflusst. Prognostiziert wird nun ein Ergebnis in der Größenordnung des Vorjahres, statt wie bisher eine leichte Steigerung. Die Umsatzrenditeprognose für das Geschäftsfeld Mercedes-Benz Vans lautet für das Geschäftsjahr nun minus zwei Prozent bis minus vier Prozent. Kurz zuvor war ein weiterer Rückruf von Diesel Fahrzeugen bekannt gegeben worden. Diesmal trifft es 60.000 Fahrzeuge vom Modell GLK 220 CDI, die laut Kraftfahrt-Bundesamt mit einer illegalen Abschaltvorrichtung ausgestattet sind. Die Fahrzeuge verfügen demnach über eine so genannte Kühlmittel-Sollwert-Temperaturregelung, die auf dem Prüfstand niedrige Stickoxidwerte ermöglicht. Diese werden auf der Straße aber um ein Vielfaches überschritten. Das KBA weitet seine Ermittlungen aus, da diese Vorrichtung auch in zahlreichen weiteren Modellen, unter anderem der C- und E-Klasse verbaut ist.

BMW beschleunigt offenbar seine Elektrostrategie

Bis 2023 will BMW 25 elektrifizierte Modelle anbieten. Zudem soll Konzernchef Harald Krüger ein ambitioniertes Wachstumsziel für elektrifizierte Modelle ausgerufen haben. Wie die „Frankfurter Allgemeine Zeitung“ (FAZ) berichtet, hat Krüger sein auf der IAA 2017 ausgerufenes Elektro-Ziel, bis 2025 25 elektrifizierte Modelle anzubieten, nach vorne geschoben. Gleichzeitig soll Krüger gefordert haben, den Absatz von elektrifizierten Automodellen jedes Jahr um mindestens 30 Prozent zu steigern. Eine Bestätigung für den Bericht gibt es bislang nicht, BMW wollte die Informationen gegenüber der FAZ nicht kommentieren, berichtet "Electrive". Mit dem i3 haben die Münchner zwar das zweitmeistverkaufte Elektroauto Deutschlands (nach dem Renault Zoe) im Angebot, im Kern ist das Modell aber bereits sechs Jahre alt. Von 2016 bis einschließlich 2018 verkaufte BMW weltweit 92.123 Exemplare des i3 - davon 12.064 i3 in Deutschland. Seit der Premiere des i3 im Jahr 2013 hat BMW kein weiteres reines Elektroauto auf den Markt gebracht, sondern nur Plug-in-Hybride. Inzwischen hat das künftige Elektro-Angebot mit dem Elektro-Mini, dem i4, dem iX3 und der Serienversion des iNEXT konkretere Formen angenommen.