Morning Briefing : Bosch und GM halten Nikola Motors die Treue - Schärfere CO2-Vorgaben führen zu Arbeitsplatzverlusten - Deutsche Proteste gegen MAN-Stellenabbau am Dienstag

© LK

Bosch und GM halten Nikola Motors die Treue

Trotz des Ausstiegs von Nikola Motors Gründer Trevor Milton, wegen Anschuldigungen gegen ihn und sein Unternehmen, werden Automobilzulieferer Bosch und US-Autobauer GM auch weiterhin mit dem Wasserstoff-Lkw-Bauer zusammenarbeiten. Das verkündeten beide Unternehmen am Montag, nachdem Milton seinen Rücktritt als CEO bekanntgeben hatte. Milton habe diese Entscheidung ganz bewusst getroffen, heißt es in amerikanischen Medien: Er wollte sein Unternehmen vor einem dauerhaften Schaden bewahren. Shortseller Hindenburg Research hatte vor wenigen Tagen den Nikola Motors Gründer beschuldigt, falsche Aussagen über die Technologie seines Unternehmens gemacht zu haben. Daraufhin erlitt der Wasserstoff-Lkw-Bauer einen Aktieneinsturz, da die Anleger verunsichert wurden. Um weiteren Schaden abzuwenden, übernimmt nun Steve Girsky die Position als CEO.

Schärfere CO2-Vorgaben führen zu Arbeitsplatzverlusten

Der Übergang zum E-Auto wird in den kommenden Jahren Tausende Jobs in der europäischen Autoindustrie kosten. Als Grund sehen Experten die strengeren CO2-Auflagen für Autohersteller. VW-Chef Herbert Diess fürchtet zusätzliche Insolvenzen und Arbeitsplatzverluste, wenn die EU-Kommission die CO2-Vorgaben für die Autobauer verschärfen sollte. "Eine schnellere Transformation bedeutet auch, dass mehr Arbeitsplätze und ganze Firmen in bestimmten Bereichen unter Druck geraten oder verloren gehen", sagte Diess der Zeitung"Welt am Sonntag". In anderen Bereichen würden dafür neue entstehen. Entwarnung gibt Branchenexperte Ferdinand Dudenhöffer: Aus seiner Sicht wird die Verschärfung der EU-Klimaziele die deutsche Autoindustrie weniger hart treffen als befürchtet. Er erwartet, dass durch die erhöhten CO2-Reduktionsziele in der Branche maximal 13.000 Stellen zusätzlich gestrichen werden müssen.

Deutsche Proteste gegen MAN-Stellenabbau am Dienstag

Die deutsche IG Metall will am Dienstag mit einem bundesweiten Aktionstag gegen den geplanten Stellenabbau bei dem Lastwagen- und Bushersteller MAN protestieren. Die Gewerkschaft rief Mitarbeiter der Volkswagen-Tochter auf, auch an Kundgebungen an den Servicestützpunkten in Laatzen und Langenhagen (12.30 Uhr) teilzunehmen. Das Unternehmen hatte am 11. September den Wegfall von bis zu 9500 Stellen weltweit angekündigt. Jürgen Kerner, Hauptkassierer der IG Metall und stellvertretender Aufsichtsratsvorsitzender bei MAN Truck & Bus, sagte, man werde es nicht hinnehmen, "dass die Beschäftigten für Corona und für jahrelanges Missmanagement des Vorstands bestraft werden".

(Red./Nachrichtendienste)