Morning Briefing - 22.02.2019 : BMW und Daimler: Mehr als eine Milliarde für eigenen Uber-Konkurrenten - Deutschland: Dieselmanipulation laut Höchstgericht „Mangel“ - US-Verbraucherschützer ziehen Empfehlung für Tesla Model 3 wieder zurück
BMW und Daimler: Mehr als eine Milliarde für eigene Mobilitätsfirma
BMW und Daimler wollen ihren gemeinsamen Mobilitätsdienstleister mit milliardenschweren Investitionen, Kooperationen und Zukäufen zu einem weltweit führenden Anbieter ausbauen. Wie die beiden Konzerne zum Start der gemeinsamen Firma am Freitag in Berlin mitteilten, investieren sie mehr als eine Milliarde Euro, um ihre bestehenden Carsharing-, Fahr-, Park- und Ladedienste weiter auszubauen und miteinander zu verzahnen. Insgesamt 14 Marken werden demnach gebündelt, darunter die Carsharing-Anbieter DriveNow und Car2Go. Ziel ist laut BMW-Chef Harald Krüger, einen weltweit führenden Anbieter zu schaffen. “Denkbar sind dabei auch Kooperationen mit anderen Anbietern sowie Akquisitionen von Start-ups oder etablierten Playern”, sagte Daimler-Chef Dieter Zetsche. Die beiden Oberklasse-Autobauer wollen wie viele andere Hersteller weg vom reinen Verkauf von Fahrzeugen hin zu Dienstleistungen rund um die Mobilität und technologiegetriebenen Anbietern wie Uber Paroli bieten.
Deutschland: Dieselmanipulation laut Höchstgericht „Mangel“
Bei vom Abgasskandal betroffenen Dieselautos ist die illegale Abschalteinrichtung in Deutschland als Sachmangel einzustufen, berichtet das "Handelsblatt". Das hat der deutsche Bundesgerichtshof (BGH) in Karlsruhe nach heutiger Mitteilung zum ersten Mal höchstrichterlich in einem Beschluss klargestellt. Anlass für die Mitteilung ist die kurzfristige Absage einer Verhandlung am 27. Februar. An diesem Tag sollte eigentlich über die erste Klage im Zusammenhang mit dem Dieselskandal verhandelt werden, die es bis zum BGH geschafft hat. Der BGH stärkte damit die Position der VW-Kunden im deutschen Klageverfahren zum Dieselskandal. Das Höchstgericht sagte, dass nach seiner „vorläufigen Rechtsauffassung“ von einem „Sachmangel auszugehen sein dürfte“. Ein für kommende Woche angesetzter Verhandlungstermin wurde indes aufgehoben, weil der Kläger nach einem außergerichtlichen Vergleich seine Revision zurücknahm.
US-Verbraucherschützer ziehen Empfehlung für Tesla Model 3 wieder zurück
Das einflussreiche US-Verbrauchermagazin „Consumer Reports“ hat seine Empfehlung für das Model 3 des Elektroauto-Pioniers Tesla zurückgezogen, berichtet "Futurezone". Es gebe zunehmende Beschwerden über die Karosserie, das Innere, die Fenster und den Lack, hieß es. Vor allem die Elektronik bereite Probleme. So tritt das auch in anderen Modellen beobachtete „Screen Freezing“ offenbar verstärkt auf, bei dem sich der Bildschirm plötzlich nicht mehr bedienen lässt und das System Neustarten muss. Zudem soll der Bildschirm hin und wieder auch Phantom-Eingaben verzeichnet haben, obwohl er nicht berührt wurde, sodass plötzlich die Lautstärke der Musik oder die Klimaanlage rauf- und runtergeregelt wurde. Es ist nicht das erste Mal, dass Consumer Reports seine Meinung zum Model 3 ändert. Bereits im Mai 2018 entzog man aufgrund von Problemen bei Notbremsungen dem Fahrzeug die Empfehlung. Tesla besserte per Update nach, weswegen man wieder eine Empfehlung aussprach – die nun wieder dahin ist. Die Nachricht drückte die Tesla-Aktie im Verlauf um bis zu zwei Prozent ins Minus.