Future Mobility : Arval fährt jetzt eine neue Mobilitätsstrategie

Arval Autos
© Arval, com_unit

Dass der Full-Service-Leasing-Anbieter Arval seinen Blick auf Zukunftsthemen richtet, konnte FIRMENWAGEN bereits im Gespräch mit Arval Austria CEO Kálmán Tekse im vergangenen Jahr erfahren. Auch in einem Gespräch mit Brigitte Becksteiner-Bichler, Commercial Director Arval Austria, konnten klare Trends für die Zukunft extrahiert werden: Zum Beispiel weniger Diesel-Anteil bei Fahrzeugflotten, mehr Leasing statt Kauf, aber auch mehr Alternativen zum Automobil.

Neue Mobilitätsstrategie bis 2025

Dass dieser Weg strategisch beschritten wird, wurde gestern aus der Zentrale in Frankreich offiziell bestätigt. In einer Onlinekonferenz wurde ein Fünfjahresplan („Arval Beyond“) präsentiert. Unter anderem geht es um eine Weiterentwicklung des Geschäftsmodells: Von einem reinen Full-Service-Leasinganbieter hin zu einem ganzheitlichen Mobilitätsakteur, der einen intermodalen Mobilitätsansatz verfolgt. Anstoß für die Transformation geben andere Kundenerwartungen und die Auflagen des Klimaschutzes.

„Arval Beyond ist ein strategischer Fünfjahresplan mit ehrgeiziger Zielsetzung: Wir wollen unser klassisches Geschäftsmodell nicht nur stärken, sondern darüber hinaus zum Branchenmaßstab für nachhaltige Mobilitätslösungen werden“, sagt Alain Van Groenendael, Arval Chairman und CEO. Eine zentrale Rolle werden auch weiterhin Fahrzeuge mit vier Rädern spielen. Dennoch soll sich das Angebot nicht nur an die Unternehmen selbst richten, sondern auch an deren Mitarbeiter und Partner. Zudem wird der Fokus nun auch verstärkt auf kleinere und mittlere Unternehmen gelegt und auf Mobilität im privaten Bereich.

Das heißt im Klartext: mehr E-Bikes, Scooter und Mobility-as-a-Service-Produkte (360° Mobility). Gerade MaaS wird ausgebaut, hier gelten Frankreich, die Niederlande, Belgien und Deutschland als optimale Versuchsländer. „Die Markt-Transformation geschieht hier schnell“, verrät Amélie Phélip, Arval Mobility Director im Gespräch. Aber auch neue vernetzte Dienste („Connected and flexible“) für Flottenfahrzeuge werden eingeführt.

Mehr E-Autos in die Flotten

„Wir begreifen Mobilität als ein Ganzes und nicht getrennt in Automobil in der einen Hand und andere Mobilitätsformen in der anderen“, erklärt Phélip. Konkret auf Österreich bezogen – ein traditionell konservativer Markt – will Arval vor allem die flexiblen Leasingangebote verstärken und darüber hinaus auch das Angebot von Elektrofahrzeugen und E-Bikes. Bis 2025 plant Arval bei den E-Autos Gas zu geben. Geplant sind in allen Arval-Ländern kumuliert zwei Millionen geleaste Fahrzeuge, davon 500.000 Elektrofahrzeuge.

Gut durch die Corona-Krise

Arval konnte sich bislang in der Krise gut behaupten, wie FIRMENWAGEN im Gespräch mit Thibault Lavigne, Arval Development and Strategic Partnerships Director, erfährt. Ein Grund dafür ist auch, dass der Gebrauchtwagenmarkt trotz Corona-Krise verhältnismäßig gut funktioniert. Mit einem durchschnittlichen Flottenwachstum von 7,4 Prozent in den letzten fünf Jahren und mit einem Wachstum von 6,6 Prozent im September 2020 (trotz Covid-19-Pandemie) hat das Unternehmen seine Position weiter festigen können.

Kürzlich hat Arval in Österreich die Übernahme der Unicredit Fuhrparkmanagement angekündigt. Die Expertise von Arval in Mobilitätsfragen überzeugte die Unicredit Bank Austria, diese Partnerschaft zu unterzeichnen, so Thibault Lavigne.