Morning Briefing : ACEA fordert Corona-Krisenhilfsgelder für Autoindustrie - In Deutschland wurden massiv weniger Reifen verkauft - Tesla darf jetzt bei Automobilzulieferer ATW einsteigen

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ACEA fordert Corona-Krisenhilfsgelder für Autoindustrie

Die Industrie selbst müsse mehr investieren, doch werde das nicht reichen, sagte der Chef des Herstellerverbands Acea, Michael Manley, am Dienstag. Acea hoffe deshalb auf Unterstützung aus nationalen Corona-Aufbauplänen für Ladenetze, um die Nachfrage nach Autos, Vans, Lastwagen und Bussen mit alternativen Antrieben anzuschieben. Das werde die Erholung der europäischen Wirtschaft stützen und gleichzeitig auf dem Weg zu den ehrgeizigen Klimazielen helfen. Wegen der Krise wurden in Europa nach Angaben von Acea mehr als 4 Millionen Fahrzeuge weniger produziert. Das entspreche einem Wert von 122 Milliarden Euro. Prognosen zufolge werde der Autoabsatz 2020 um 25 Prozent zurückgehen. Manley nannte die Covid-Krise das größte einzelne Risiko, vor dem die Autoindustrie je gestanden habe.

In Deutschland wurden massiv weniger Reifen verkauft

Das Statistische Bundesamt in Deutschland hat mittgeteilt, dass zum Start der Winterreifensaison rund 60 Prozent weniger Reifen als normalerweise in Produktion gehen. Aufgrund des Coronavirus uns einer Folgen, würde es zu massiven Produktionseinbrüchen bei den Automobilzulieferern kommen, zu denen auch die Reifenhersteller zählen. Bereits seit dem Jahr 2015 sind die Produktionszahlen in dieser Sparte tendenziell rückläufig, wie das Amt weiter mitteilt. Im Jahr 2019 wurden 49,4 Millionen Autoreifen in Deutschland produziert. Das sind 19 Prozent weniger als im 2015. Der Import wie Export von Reifen sei in diesem Jahr stark gesunken. Anders als bei der inländischen Produktion blieb der Außenhandel mit Autoreifen vor der Corona-Krise weitestgehend stabil.

Tesla darf jetzt bei Automobilzulieferer ATW einsteigen

E-Autobauer Tesla hat nun "grünes Licht" erhalten, sich an einem in der Rheinland-Pfalz ansässigen Unternehmen zu beteiligen. Es handelt sich um den Autozulieferer ATW mit Sitz in Neuwied. Dies hat ein Sprecher des Bundeskartellamts der Deutschen Presse-Agentur mitgeteilt. "Es handelt sich um eine Fusion." Details nannte er nicht. ATW und Tesla äußerten sich zunächst nicht dazu. ATW (Assembly & Test Europe GmbH) gehörte dem kanadischen Hersteller ATS Automation Tooling Systems. Dieser kündigte kürzlich die Schließung seines Standorts in Rheinland-Pfalz an. Elon Musk, der in Grünheide bei Berlin eine Fabrik für Elektroautos baut, rettet demnach Jobs bei dem Neuwieder Autozulieferer. Dieser zählt mit einer Belegschaft von rund 210 Beschäftigten Konzerne wie BMW, Daimler und VW zu seinem Kunden.