E-Mobilität : ÖAMTC warnt vor Verbrauch und Umweltfolgen bei großen E-Autos
Generell geht der Trend im Automobilbereich, laut ÖAMTC, zu immer größeren und schwereren Fahrzeugen, mit negativen Auswirkungen auf Energiebedarf und damit auch die Umwelt.
"Dieses Problem haben nicht nur Modelle mit Verbrennungsmotoren. Auch E-Autos werden immer größer, was unter anderem leistungsstärkere Batterien mit entsprechend großem CO₂-Fußabdruck bedeutet", sagt Max Lang, Fahrzeug- und Umweltexperte beim ÖAMTC.
Der Mobilitätsclub hofft, auf diese Weise bei Herstellern und Verbrauchern ein Bewusstsein für das sogenannte "Größenproblem" zu schaffen. Die Umweltverträglichkeit von Fahrzeugen überprüfen der ÖAMTC und seine Partnerclubs im Rahmen des Green NCAP.
"Dabei konzentrieren wir uns vorwiegend auf die Emissionen und den Energieverbrauch im Fahrbetrieb, was einen klaren Vorteil für E-Autos bedeutet. Zusätzlich haben wir aber auch eine Lebenszyklus-Analyse aller 34 Modelle, die wir 2022 im Fahrbetrieb untersucht haben, durchgeführt. Das bedeutet, dass beispielsweise die Produktion der Fahrzeuge und bei E-Autos die Erzeugung der Batterie berücksichtigt werden", erklärt Lang.
Grundsätzlich haben Elektroautos ein großes Potenzial, die Treibhausgasemissionen im Straßenverkehr zu reduzieren und sind damit ein wichtiger Faktor zur Erreichung der Klimaziele. Allerdings, so ÖAMTC-Experte Lang, nimmt der Vorteil gegenüber anderen Antriebsarten mit zunehmender Fahrzeuggröße ab. Wenn man dazu noch die Herstellung der Batterie und den immer noch CO2-lastigen EU-Strommix berücksichtigt, kann dieser Vorteil in extremen Fällen ganz verschwinden.
"Wir brauchen also europaweit grüneren Strom und müssen uns bewusst sein, dass der ökologische Fußabdruck mit der Masse unabhängig von der Antriebsart wächst. Im Schnitt zeigt die Untersuchung beispielsweise einen um zwei Prozent höheren Energieverbrauch pro 100 kg Masse. In der Produktion steigen die Treibhausgase pro 100 kg Masse im Schnitt um mehr als eine halbe Tonne und auch der Energieverbrauch der Herstellung wird deutlich höher", rechnet der Experte.
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Die Analyse zeigt auch, dass Verbrennungsmotoren über den gesamten Lebenszyklus eines Fahrzeugs auf Basis des aktuellen EU-Strommixes nicht so weit hinter E-Autos zurückliegen, wie man vermuten könnte.
"Würden Verbrennungsmotoren mit alternativen Kraftstoffen, erzeugt mit grünem Strom, betrieben, wäre das Rennen noch deutlich knapper. Aus Sicht des Mobilitätsclubs kann die Lösung zur zeitgerechten Erreichung der Klimaziele daher weiterhin nur die Offenheit gegenüber unterschiedlichen Technologien sein", sagt der ÖAMTC-Experte.
Für eine bildliche Darstellung der Beziehung zwischen Fahrzeuggröße und Energieverbrauch mit Exemplaren folgen Sie diesem Link.