Fahrzeugkommunikation : Vernetzte Fahrzeuge auf Österreichs Autobahn erfolgreich getestet

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Die europäische Plattform C-Roads kommt ihrem Ziel, Fahrzeuge nahtlos mit sicherheitsrelevanten Verkehrsinformationen in Echtzeit zu versorgen einen Schritt näher. Österreich als Teil des Konsortiums konnte diesen Sommer weitere erfolgreiche Tests mit internationalen Partnern durchführen und bereitet die Ausrollung der benötigten Infrastruktur für Teile der österreichischen Autobahnen vor.

Großflächige harmonisierte Umsetzung von C-ITS

Das Ziel von C-Roads ist es, sogenannte kooperative Systeme (C-ITS) europaweit zugänglich zu machen. der Informationsaustausch zwischen Fahrzeugen und Straßeninfrastruktur soll sich dadurch maßgeblich verbessern.

Im Rahmen der C-Roads-Plattform haben sich 19 europäische Staaten zusammengeschlossen, um eine strategisch koordinierte Umsetzung abzustimmen. Zusätzlich werden in nationalen Pilotprojekten verschiedene Szenarien technisch umgesetzt und getestet. Diese Projekte sind sowohl auf die nationalen Gegebenheiten und Bedürfnisse ausgelegt, als auch innerhalb der EU abgestimmt. AustriaTech ist dabei als Koordinator der C-Roads Plattform tätig.

„Das gemeinsame Ziel aller Partner und sämtlicher Piloten ist es, eine nahtlose Versorgung der Fahrzeuge mit sicherheitsrelevanten Echtzeitinformationen auf einem einheitlichen Qualitätslevel zu ermöglichen. Dabei geht es insbesondere um sicherheitsrelevante Informationen, wie Baustelleninformationen, Wetterwarnungen oder Staumeldungen, und das über die jeweiligen Landesgrenzen hinaus“ erklärt Martin Böhm, Generalsekretär der C-Roads Plattform und Businessunitleiter bei AustriaTech.

Österreich ist darüber hinaus mit dem nationalen Projekt ECo-AT in C-Roads vertreten, das von der Asfinag geleitet wird. Hier wird bereits seit 2013 daran gearbeitet, harmonisierte und standardisierte C-ITS-Anwendungen abzustimmen und auf Teilen der Autobahnen in Österreich zu testen.

Internationales Cross-Testing erfolgreich gestartet

Aktuell haben alle C-Roads Partner ihre Pilotprojekte aufgesetzt und getestet. Diesen Sommer fanden grenzüberschreitende Tests statt, also Tests mit eigenen Fahrzeugen auf anderen Pilotstrecken in Europa, die mit entsprechend anderer Infrastruktur ausgestattet sind. Fahrzeuge aus Frankreich und Portugal aus dem „SCOOP“-Projekt konnten bei den Tests erfolgreich die in Österreich von der Asfinag im Projekt „ECo-AT“ entwickelten C-ITS-Dienste testen.

Obwohl die Teilnehmer der Tests aus unterschiedlichen Ländern und Projekten stammten, konnten sie die ausgestrahlten Informationen des jeweils anderen erfolgreich empfangen und darstellen. Mit diesen Tests wird sichergestellt, dass Fahrzeuge in ganz Europa die gleiche „C-ITS-Sprache“ sprechen, sich untereinander und in der Kommunikation mit der Straßeninfrastruktur verstehen.

„Solche Tests sind ein wichtiger Schritt in Richtung europaweite Harmonisierung von C-ITS und die Grundlage für weiterführende Dienste zur Unterstützung von Automatisierten Fahrzeugen“ erklärt Bernd Datler, Geschäftsführer der Afinag Maut Service. Die Tests bei der Asfinag reihen sich in bereits stattgefundenen Tests mit anderen namhaften Firmen ein wie zum Beispiel Hyundai, Opel, Honda, Volkswagen, Renault, Volvo Trucks, Fiat / CRF, Aricent, DENSO, Commsignia, Cohda Wireless, Hyundai Mobis, A-to-B, Viveris, Magna, Telemotive, Nordsys, Kapsch, Siemens und Swarco.

Erste Ausstattungen auf Infrastruktur und in Fahrzeugen mit 2019 geplant

Die EU fördert diese Harmonisierung und will sie auch gesetzlich verankern. Die finale Umsetzung umfasst die Ausrüstung der Straßeninfrastruktur in ganz Europa, mit dem Ziel ab 2019 erste C-ITS-Dienste europaweit verfügbar zu machen. Erste Fahrzeughersteller haben sich bereits zur serienmäßigen Markteinführung C-ITS-fähiger Fahrzeuge mit Beginn des nächsten Jahres bekannt. Dies unterstreicht die gemeinsame Perspektive von Politik, Infrastrukturbetreibern und Automobilindustrie im Hinblick auf harmonisierte und sicherheitsrelevante C-ITS-Dienste. Die notwendige Ausschreibung zur Ausstattung der österreichischen Infrastruktur durch die Asfinag folgt in den kommenden Monaten.