Morning Briefing : Rote Zahlen für Autovermieter Sixt realistisch - Ausbau von VW-Werk in mexikanischen Bundesstaat - 40-Stunden-Verträge werden bei Daimler aufgelöst

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Rote Zahlen für Autovermieter Sixt realistisch

Der deutsche Autovermieter Sixt schließt rote Zahlen für das Gesamtjahr nicht mehr aus. Mit einer Verkleinerung der Flotte, Kurzarbeit und Stellenabbau ist das Unternehmen im dritten Quartal in die Gewinnzone zurückgekehrt. Aber "die Nachfrage geht stetig zurück", sagte Vorstandschef Erich Sixt am Donnerstag in Pullach. Er habe inzwischen die Sorge, dass die staatlichen Coronabeschränkungen Ende November eher noch verschärft werden. "Einen Verlust kann ich nicht ausschließen", sagte Sixt mit Blick auf die nächsten, "zweifellos anspruchsvollen Monate". Es wäre der erste Jahresverlust in der Firmengeschichte. Mit 1,4 Milliarden Euro Eigenkapital, 500 Millionen Euro Bankguthaben und bei weitem nicht ausgeschöpften Krediten stehe sein Unternehmen - im Gegensatz zur angeschlagenen Konkurrenz - jedoch so solide da, "dass wir noch jahrelang Verluste machen könnten".

Ausbau von VW-Werk in mexikanischen Bundesstaat

VW will in Mexiko Automotoren der Generation "EA 211" bauen. Die mexikanische Tochter des deutschen Konzerns werde 233,5 Millionen US-Dollar (rund 198 Millionen Euro) investieren, um ihr Werk im Bundesstaat Guanajuato dafür aufzurüsten, teilte Volkswagen Mexiko mit. Die Produktionskapazität der Fabrik werde dadurch um 75 Prozent erhöht. Die neuen Motoren würden vom kommenden Jahr an im Fahrzeugbau in Nordamerika eingesetzt, hieß es. Im Werk in Guanajuato, rund 350 Kilometer nordwestlich von Mexiko-Stadt, wurden im vergangenen Jahr gut 330.000 Motoren gefertigt. Das andere VW-Werk in Mexiko, im Bundesstaat Puebla - rund 120 Kilometer südöstlich der Hauptstadt des nordamerikanischen Landes - ist eines der größten des Konzerns weltweit. Insgesamt beschäftigt das Unternehmen in Mexiko rund 13.000 Mitarbeiter, gut 1200 davon in Guanajuato.

40-Stunden-Verträge werden bei Daimler aufgelöst

Im Zuge der Sparmaßnahmen bei den Personalkosten kündigt der Autokonzern Daimler unbefristete 40-Stunden-Verträge. Betroffen sei eine Zahl an Mitarbeitern mehrerer Bereiche insgesamt im niedrigen vierstelligen Bereich, teilte eine Sprecherin am Donnerstagabend mit. Für sie gelte von April 2021 an die tariflich geregelte wöchentliche Arbeitszeit von 35 Stunden pro Woche. Zuvor hatten die "Stuttgarter Nachrichten" (Freitag) darüber berichtet. Ausgenommen von der Kündigung seien bestimmte Führungskräfte sowie sogenannte Funktionsträger in gesetzlich vorgeschriebenen Funktionen - zum Beispiel Mitarbeiter der Feuerwehr, Arbeitssicherheit oder Rettungssanitäter.