Fahrsicherheit : Kindersitztauglichkeit von Pkws lässt oft zu wünschen übrig

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Der Mobilitätsclub unterzieht nicht nur Kindersitze regelmäßig einer Überprüfung. „Mindestens genauso wichtig ist, ob die Sitze überhaupt sicher und möglichst unkompliziert im Auto installiert werden können“, betont ÖAMTC-Techniker Steffan Kerbl. „Der Kindersitzeinbautest 2018 zeigt, ob 18 ausgewählte Familienfahrzeuge ihr Versprechen wirklich halten.“

Unter die Lupe genommen wurden die Modelle Audi Q2, BMW X2, Dacia Duster, Ford Galaxy, Hyundai i30 Wagon, Jeep Compass, Kia Niro, Kia Sportage, Mazda CX-5, Mitsubishi Eclipse Cross, Opel Crossland X, Opel Insignia Sports Tourer, Renault Koleos, Seat Leon ST, Subaru Impreza, Volvo XC40 und VW T-Roc. Der Einbau wurde mit drei aktuellen Kindersitzen durchgeführt: Maxi Cosi Pebble Plus mit FamilyFix, Römer Versafix und Cyber Solution M Fix (jeweils mit und ohne Isofix).

Viele „befriedigend“ und nur ein „sehr gut“

Die Ergebnisse sind ernüchternd: Ein einziges „sehr gut“ steht zwei „genügend“ und 15 „befriedigend“ gegenüber. Am besten schneidet der Ford Galaxy ab, der als einziger für den sicheren Transport von bis zu sechs Kindern geeignet ist. „In der zweiten Reihe können dank des großzügigen Platzangebotes problemlos drei Kindersitze untergebracht werden.

Zwei weitere passen in die dritte Reihe, die im aktuellen Test nur dieses Fahrzeug bietet, das sechste Kind kann am Beifahrersitz gesichert werden“, fasst Kerbl zusammen. Insgesamt leistet sich der Ford Galaxy kaum Schwächen, lediglich die Top Tether-Verankerungspunkte, zusätzliche Verankerungspunkte hinter dem Rücksitz, sind schwer erreichbar.

Der Dacia Duster und Mazda CX-5 stehen mit „genügend“ am anderen Ende der Bewertungsskala. Ihre größten Schwächen: Beim Duster darf auf dem mittleren Rücksitz gar kein Kindersitz eingebaut werden, beim CX-5 dürfen laut Bedienungsanleitung nur Mazda-Original-Kinderrückhaltesysteme verwendet werden, Babyschalen sind gar nicht erlaubt.

Bei den mit „befriedigend“ bewerteten Fahrzeugen wurden unterschiedliche Probleme beim Kindersitz-Einbau festgestellt. Der ÖAMTC-Techniker bemängelt unter anderem die Erreichbarkeit der Isofix-und Top-Tether-Verankerungen und die oft restriktiven, teils auch widersprüchlichen Betriebsanleitungen. „Hier müssen einige Hersteller dringend nachbessern“, fordert Kerbl.

Wer mit Babys und Kleinkindern reist sollte laut ÖAMTC folgendes befolgen:

Beim Kauf eines Familienfahrzeugs sollte die Probefahrt unbedingt mit montierten Kindersitzen – und natürlich auch den Kindern an Bord – durchgeführt werde. „Nur so können Platzangebot, Zugänglichkeit von Verankerungen und andere wichtige Punkte in der Praxis ausprobiert werden“, sagt der ÖAMTC-Experte. „Dabei kann man sich vom Händler auch gleich den korrekten Einbau erklären lassen.“

Grundsätzlich empfiehlt der ÖAMTC, Kinder auf den äußeren Plätzen der zweiten Reihe zu sichern. „Erst wenn diese Sitzreihe belegt ist, sollte man das älteste Kind auf dem Beifahrersitz sichern“, rät Kerbl.

Bei Unklarheiten die Anleitungen lesen: Sowohl die Einbauanleitung des Kindersitzes als auch die Bedienungsanleitung des Fahrzeuges sollten vor dem Einbau gelesen werden. Sie geben Aufschluss über wichtige Hinweise wie Airbag-Deaktivierung, Isofix-Verankerungen und Gurtführung.

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