Morning Briefing - 03.05.2019 : Harter Sparplan trifft Angestellte von Ford Österreich - Tesla ist auf der verzweifelten Suche nach Kapital - Pläne für europäische Gigafactory: Opel und PSA sollen federführend sein

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Ford Österreich baut Hälfte der Mitarbeiter ab

Keine guten Nachrichten hat Ford Österreich für seine Mitarbeiter. Der Autohersteller Ford hat nach einem Verlustjahr einen harten Sparkurs eingeschlagen. Auch bei Ford in Wien soll gespart werden. Von den 54 Angestellten am Standort in Penzing muss rund die Hälfte gehen. In Österreich baut Ford keine Autos. Den heimischen Markt betreut die Ford Motor Company (Austria) GmbH in der Hackinger Straße als Generalimporteur. Von hier aus werden etwa die Autos an die Händler verkauft und Marketing betrieben. Aufgrund des europaweiten Sparkurses solle „rund die Hälfte“ der 54 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter abgebaut werden, bestätigte Unternehmenssprecher Stefan Skrabal auf Anfrage von wien.ORF.at. „Der Sozialplan für die betroffenen Personen wird derzeit von Geschäftsführung und Betriebsrat verhandelt“, sagte Skrabal. Für Mitte nächster Woche ist eine Betriebsversammlung angesetzt. Mit Ende September sollen die Mitarbeiter nicht mehr im Unternehmen sein, hieß es.

Tesla ist auf der verzweifelten Suche nach Kapital

Der US-Elektroautobauer aus Kalifornien beendet seine von Elon Musk betitelte "Spartanische Diet" und ist nun auf der Suche nach 2,3 Milliarden Dollar. Erst kürzlich gab Tesla die Zahlen für das erste Quartal bekannt und muss einen Verlust melden. Nicht nur die Produktion, sondern auch logistische Probleme machen dem E-Autobauer sichtlich zu schaffen. Davon zeugen Schwierigkeiten mit den Auslieferungen in Europa und China. Musk selbst sprach vom größten logistischen Problem. das er je erlebt habe. Um das finanzielle Loch zu stopfen und an frisches Geld zu gelangen, hat Tesla nun bekannt gegeben, neue Aktien im Wert von 650 Millionen US-Dollar und Anleihen im Wert von 1,35 Milliarden Dollar auszugeben. Käufern garantiert Tesla 30 Tage lang das Recht, weitere 15 Prozent des jeweiligen Angebots zu erwerben. Tesla-Chef Musk wird selbst zehn Millionen Dollar aus der eigenen Tasche für Aktien ausgeben.

Pläne für europäische Gigafactory: Opel und PSA sollen federführend sein

Der deutsche Autobauer Opel und sein französischer Mutterkonzern PSA wollen sich federführend an einem europäischen Batteriezellkonsortium beteiligen. Das kündigten der deutsche Wirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) und sein französischer Kollege Bruno Le Maire in Paris an. Deutschland will das Projekt mit einer Milliarde Euro fördern, Frankreich mit 700 Millionen Euro. Es gehe um "industrielle Selbstbehauptung Europas" gegenüber China und den USA, hieß es. Opel und PSA sollen dabei federführend sein. Batterien 'Made in Europe' sollten "ein wichtiges Qualitätssiegel" werden und weltweit exportiert werden, sagte Altmaier weiter. Nach Angaben von Frankreichs Wirtschaftsminister Le Maire soll das Projekt je 1.500 Arbeitsplätze an jeweils einem Standort in Deutschland und in Frankreich sichern. Nach einem Bericht der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" (FAZ) könnte das Opel-Werk in Kaiserslautern Batteriezellen für Elektrofahrzeuge herstellen. Der deutsche Wirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) werde dazu diese Woche seinen Kollegen Bruno Le Maire in Paris treffen, kündigte Altmaiers Staatssekretärin Claudia Dörr-Voß in Brüssel an.