Neuvorstellung : Geräumiger Kompakt-SUV von Mazda

© Ludwig Fliesser

Wem der Mazda CX-3 zu klein und der CX-5 zu groß ist, der findet mit dem neuen CX-30 ein Angebot dazwischen vor. Mit 4,40 Metern Länge und 430 Litern Kofferraumvolumen, 1.406 Liter bei umgelegter Rückbank, bietet der CX-30 viel Platz. Markant ist dabei auch das äußere Erscheinungsbild, das vom Prinzip des Kodo-Designs geprägt ist. Damit will Mazda nicht nur Funktionalität garantieren sondern es gehe auch darum, das Auto als Kunst zu begreifen. Im Äußeren schlägt sich das durch eine Mischung der Designelemente eines klassischen SUV mit der geschwungenen Formensprache eines Coupés nieder. Die Gestaltung der unteren Fahrzeugpartie ist dabei im reduzierten und groben Stil eines SUV gehalten, mit einem auffallend martialischen Kühler und breiten Kunststoffverkleidungen an der Rahmenunterkante und den Kotflügeln.

Die hohe Bodenfreiheit und die fast senkrecht nach oben laufende Front- und Heckpartie bekräftigen das funktionelle und rustikale Design. Der obere Teil der Karosserie ist hingegen deutlich dynamischer. Das Heck fließt nach vorne zurück und auch die Frontpartie glänzt im oberen Bereich mit geschwungen Formen. Diese Kombination in der Gestaltung verleiht dem Mazda CX-30 ein funktionelles Äußeres mit einem betont eleganten, sportlichen Look. Im Innenraum setzt sich das Konzept durch den Einsatz hochwertiger Materialien und den Verzicht auf alle unnötigen Bedienelemente fort: es gibt kaum ein anderes Cockpit, welches so übersichtlich und reduziert daherkommt. Navigation und Infotainment-System werden über ein zentrales 8,8-Zoll-Display in Verbindung mit einem Multifunktionswählrad in der Mittelkonsole bedient. Tempomat und Bordcomputer werden hingegen direkt über das Lenkrad kontrolliert. Tempolimits, aktuelle Geschwindigkeit und Richtungsangaben sind zusätzlich über das serienmäßige Head-up-Display gut ablesbar.

Fahrwerk und Motor

Die Sitze sind komfortabel und das Fahrwerk sehr gut abgestimmt. Auch die Lenkung wirkt sehr akkurat, die Straßenlage ist ausgezeichnet. Zu haben ist der Mazda CX-30 entweder mit Front oder Allradantrieb, mit 6-Gang-Handschaltung oder einer sehr harmonischen Wandler-Automatik. Als Motorisierung gibt es eine 122-PS-Benzinmaschine (ab 25.990,- Euro) oder einen 116-PS-Diesel (ab 28.190,- Euro). Zur Effizienzsteigerung tragen bei allen Maschinen die serienmäßige Zylinderabschaltung bei Teillast und die 24-Volt-Hybridtechnologie bei: Beim Bremsen zurückgewonnene Energie wird dabei im Beschleunigungsvorgang zur Unterstützung des Verbrennungsmotors herangezogen, ohne dass der Fahrer Notiz davon nimmt.

Während sich der Benziner mit seinen 213 Newtonmetern Drehmoment beim Durchtreten des Gaspedals vor allem in Sachen Geräuschentwicklung hervortut, glänzt der Diesel durch eine satte Drehmomententfaltung bis zu maximal 270 Newtonmetern. Zudem ist das Dieselaggregat sehr sparsam mit Verbrauchswerten von 6.0 Litern und 158 Gramm CO2 nach WLTP bei Frontantrieb mit Automatikgetriebe (5.0 Liter/129g nach NEDC).

Eine weitere, völlig neu entwickelte Motorisierungsvariante für den CX-30 kommt außerdem im Herbst auf den Markt: Mit dem Skyactiv-X bringt Mazda erstmals einen Benzinmotor mit dem Selbstzündungsprinzip einer Dieselmaschine in ein Serienfahrzeug. Das Ergebnis ist ein Benziner mit äußerst gleichmäßigem Drehmoment über ein sehr breites Drehzahlband. Auch wenn die Maschine relativ sparsam ist und mit hoher Laufkultur glänzt, sind die technischen Daten ernüchternd: Mit nominell 180 PS wird der Besitzer bei der motorbezogenen Versicherungssteuer ordentlich zur Kasse gebeten, darf sich aber trotzdem nur über 224 Newtonmeter Drehmoment freuen. Die Maschine richtet sich damit entweder an Personen, die partout keinen Diesel fahren wollen oder man hofft bei Mazda auf eine baldige Reform der Kfz-Steuer – anders ist jedenfalls die Entscheidung für den Skyactive-X-Motor derzeit schwer zu begründen.

Fazit

Ein schicker SUV für vergleichsweise wenig Geld. Von den getesteten Motorvarianten konnte insbesondere der 116-PS-Diesel überzeugen und wer gerne aufs Schalten verzichtet, dem sei das gut abgestimmte Automatikgetriebe empfohlen. Den Allradantrieb konnten wir zwar nicht im Gelände testen, die in Kurvenfahrten optimal abgestimmte Verteilung des Drehmoments auf die einzelnen Antriebsräder erwies sich allerdings auch auf der Straße als vorteilhaft.