Verkehrssicherheit : Ford zeigt es vor: Mit Müdigkeit am Steuer ist nicht zu spaßen

© Ford

Vergangenen Freitag war der Tag des Schlafes, wer ihn nicht verschlafen hat. Seit 2008 ist der dritte Freitag im März dem gesunden Schlaf gewidmet. Autoproduzent Ford nützte ihn dafür, auf das Problem von Müdigkeit am Steuer aufmerksam zu machen - und zwar mit einem ganz speziellen Anzug. Die meisten Menschen wissen, dass Schlafmangel sowohl Gemütszustand als auch Konzentration beeinträchtigen kann, doch Schlafentzug kann auch die Fähigkeit zum sicheren Autofahren ernsthaft beeinträchtigen.

Brille soll Mikroschlaf simulieren

Das wissen zwar ebenfalls viele Menschen, die Gefahr von Müdigkeit am Steuer wird aber gravierend unterschätzt - für 20 Prozent der Verkehrsunfälle ist sie verantwortlich, wie Studien verdeutlichen. Laut Experten kann das Wachbleiben über einen Zeitraum von mehr als 18 Stunden sogar mit einem leicht alkoholisierten Zustand verglichen werden. Das will Ford mit einem in Auftrag gegebenen „Sleep Suit“ simulieren. Er ermöglicht es, die Auswirkungen der Müdigkeit auf das Autofahren in einer sicheren Umgebung mit eigenen Sinnen zu erleben.

Der Anzug bietet unter anderem eine spezielle Brille, um Mikroschlaf zu simulieren. "Dabei handelt es sich um eine unkontrollierbare Reaktion auf Müdigkeit, bei der man zehn Sekunden oder länger quasi blind fährt, selbst wenn die Augen noch geöffnet sind“, sagt Gundolf Meyer-Hentschel, Vorstandsvorsitzender des Meyer-Hentschel Instituts, der den Anzug entwickelt hat. „Ich würde nicht mit übermüdeten Personen im Auto mitfahren wollen, und meine Hoffnung ist, dass unsere Simulation allen Teilnehmern die Bedeutung von Schlaf nachhaltig verdeutlicht", betont Meyer-Hentschel.

In Verbindung mit einer Smartphone-App kann die Brille so eingestellt werden, dass der Fahrer zunächst eine halbe Sekunde lang nichts sieht, dann für immer längere Zeiträume, bis zu zehn Sekunden. Zusammen mit speziell entwickelten Manschetten vermittelt der insgesamt 18 Kilogramm schwere „Schafanzug“ einen Eindruck von der Beeinträchtigung beim Autofahren durch Schlafmangel. Die Beine werden sozusagen "immer schwerer".

„Ausnüchtern ist das einzige Mittel, um in einem zeitlichen Abstand nach dem Alkoholkonsum wieder fahrtauglich zu werden. Ganz ähnlich verhält es sich mit Schlaf: Er ist das einzige Mittel gegen Müdigkeit", fügt Meyer-Hentschel hinzu. Wenn Sie während einer Pause 20 Minuten lang schlafen, vielleicht noch einen Kaffee trinken, kann das im Zweifelsfall über Leben oder Tod entscheiden. Doch Meyer-Hentschel geht sogar noch einen Schritt weiter: "Wenn Sie trotz allem müde sind, sollten Sie überlegen, ob es eine andere Möglichkeit als das Autofahren gibt, um an Ihr Ziel zu gelangen."

Vielleicht lohnt sich ein Umstieg auf öffentliche Verkehrsmittel ja sogar. Übrigens: Im Durchschnitt schläft ein 30- bis 40-jähriger Österreicher nur knapp sieben Stunden. Obwohl das Schlafbedürfnis von Mensch zu Mensch unterschiedlich ist, dürfen es laut Wissenschaftlern im Schnitt schon etwas mehr sein. In diesem Sinne, gute Nacht!

https://youtu.be/yViOeBLgyPI

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