Morning Briefing : Dieselskandal bringt Ex-Audi-Vorstand heute vor Gericht - VW-Chef Diess sprach bei Hauptversammlung über Zukunft - Bericht: Hinweise auf Manipulationen bei Porsche-Benzinern

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Dieselskandal bringt Ex-Audi-Vorstand heute vor Gericht

Heute hat das Gerichtsverfahren gegen den früheren Audi-Vorstandschef Rupert Stadler und drei ehemalige leitende Audi-Ingenieure begonnen. Ihnen wird Betrug vorgeworfen. Der Prozess findet wegen Corona unter erschwerten Bedingungen in einem großen Saal in der Justizvollzugsanstalt München-Stadelheim statt. Auch der ehemalige Porsche-Entwicklungsvorstand Wolfgang Hatz sowie die beiden weiteren Mitangeklagten sind erschienen. Hatz war bis 2009 Leiter der Motorenentwicklung bei Audi und dann bei VW. Die Ingenieure sollen über 400.000 Dieselmotoren ab 2008 so manipuliert haben, dass sie Abgastests bestehen, aber auf der Straße mehr Stickoxide ausstoßen.

VW-Chef Diess sprach bei Hauptversammlung über Zukunft

Konzernchef Herbert Diess hat die Bedeutung des digitalen Wandels für die Branche und den Konzern auf der Online-Hauptversammlung in Berlin ausdrücklich hervorgehoben. Der Wandel der Antriebstechnik sei der einfachere Weg, den die traditionellen Automobilhersteller bewältigen müssten. "Viel weitreichender wird es sein, dass das Auto sich in den kommenden zehn Jahren zu einem vollvernetzten Mobilitätsdevice entwickelt", unterstrich Diess. VW müsse in der Lage sein, nicht nur die Transporthülle anzubieten, sondern auch das Gehirn, das das Fahrzeug mit Künstlicher Intelligenz sicher steuere. Um das zu erreichen, müsse sich der Konzern hin zu einem Digitalunternehmen wandeln.

Bericht: Hinweise auf Manipulationen bei Porsche-Benzinern

Im Abgasskandal verdichten sich bei Porsche einem Bericht zufolge die Hinweise auf Manipulationen auch bei Benzinfahrzeugen. Bei internen Ermittlungen habe sich der Verdacht erhärtet, dass bei Benzinern getrickst worden sei, um bei Prüfungen den Kohlendioxid-Ausstoß zu verringern, berichtete das Magazin "Business Insider". Demnach bestätigten Mitarbeiter gegenüber der hauseigenen Revisionsabteilung, dass Porsche bei Prüffahrzeugen spezielle Zahnräder im Getriebe verwendet habe - andere als in der Serienproduktion. Dies könne dazu geführt haben, dass bei Abgasprüfungen ein geringerer Kraftstoffverbrauch als letztlich auf der Straße ausgewiesen wurde, hieß es. Ein Porsche-Sprecher sagte dazu am Mittwoch: "Die vorliegende Konstellation kann in Einzelfällen erfolgt sein. Die Sachverhalte liegen nach den vorliegenden Erkenntnissen jedoch sehr weit in der Vergangenheit."