Austrian Automotive Business Show : "Die Bedeutung der E-Mobilität am Point of Sale steigt“

„Generell gilt: Der Fahrzeughandel ist geschlossen, es gibt ein Betretungsverbot für Kunden, das heißt diese dürfen nicht in die Schauräume eingelassen werden. Die Industriellenvereinigung hat jedoch festgehalten, dass der Verkauf für Geschäftskunden geöffnet ist. Die Fahrzeugübergabe ist derzeit nur kontaktlos möglich, ebenso die Anmeldung von Fahrzeugen durch die Zulassungsstellen“, führte der Bundesgremialobmann aus.

Was die Kernfrage der „Austrian Automotive Business Show“ anbelangt, nämlich, ob der E-Mobilität 2021 der Durchbruch gelingt, so ist für Klaus Edelsbrunner klar, dass die Bedeutung der E-Mobilität am Point of Sale, also direkt im Autohaus, stetig steigt. Die Fahrzeughersteller begegnen dieser erhöhten Nachfrage mit einer steigenden Auswahl an Fahrzeugen, die auch steigende Reichweiten aufweisen. Auch die Unterstützung von Seiten der Leasinggesellschaften und den Versicherungsunternehmen nimmt kontinuierlich zu.

„Der Stellenwert von rein batterieelektrisch betriebenen (BEV) sowie Hybrid-Fahrzeugen erhöht sich stetig und führt zu zusätzlichen Herausforderungen für den Verkauf. Der Autoverkäufer wird zusehends zum Mobilitätsberater, der neben der Auswahl des für den jeweiligen Einsatzzweck des Kunden passenden Fahrzeuges auch über Förderungen, Finanzierungen und Versicherungen informiert.“ Auch alles Wissenswerte zur Ladeinfrastruktur müsse für die Kunden aufbereitet werden, denn nach wie vor sei das Laden vor allem im städtischen Bereich mit Hürden verbunden. „Ein E-Auto rechnet sich vor allem dann, wenn man zu Hause oder am Arbeitsplatz die Möglichkeit zum Laden hat“, brachte es der Branchenvertreter auf den Punkt.

Nicht vergessen dürfe man laut Klaus Edelsbrunner, dass mit BEV geringere Margen für den Fahrzeughandel verbunden sind. Aus diesem Grund sind diesbezügliche Verhandlungen mit den Fahrzeugimporteuren unerlässlich. „Wir brauchen im Fahrzeughandel gesicherte Deckungsbeiträge, denn alternative Antriebe bedeuten auch einen Mehraufwand bei Verkauf und Auflieferung.“ Auch für die Kfz-Werkstätte ändern sich die Anforderungen: Herkömmliche Arbeiten bzw. Arbeitsschritte fallen weg, neue kommen hinzu. „Unser Personal ist in der Lage, auch aufgrund kontinuierlicher Schulungen, alle vorgeschriebenen Arbeiten an Hochvoltfahrzeugen durchzuführen. Allerdings wird man auch hier auf die Kosten schauen müssen und es ist wahrscheinlich, dass es einen eigenen Stundensatz für Arbeiten an BEV geben wird, der wahrscheinlich um 20 Prozent höher ausfällt als für Tätigkeiten an Fahrzeugen mit Verbrennungsmotor“, verweist der Bundesgremialobmann auf die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen für die Kfz-Betriebe.

Für ihn stehen herkömmliche Autos mit Verbrennungsmotor noch lange nicht im Abseits: „Wir stehen am Anfang einer neuen Technologie und dürfen nicht vergessen, dass es einen großen Pkw-Bestand mit herkömmlichem Antrieb gibt. Wir verkaufen Fahrzeuge nach dem Bedarf der Kunden und somit aktuell noch überwiegend Fahrzeuge mit Verbrennungsmotor – und das auch im Flotten- und Fuhrparksegment“, schloss Klaus Edelsbrunner.