Morning Briefing - 02.09.2019 : Brexit hätte auch für Südafrika spürbare Folgen - Verkaufssteuer: China macht eine Ausnahme für Tesla - Daimler erstattet Mercedes-Fahrerin Kaufpreis zurück

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Brexit hätte auch für Südafrika spürbare Folgen

Volkswagen South Africa warnt davor, dass ein ungeregelter britischer EU-Austritt auch Jobs in der südafrikanischen Automobilindustrie kosten könnte. "Wenn es zu einem harten Brexit ohne Vereinbarung mit Südafrika kommen sollte, ist hier bei uns eine ganze Schicht weg", sagte der Geschäftsführer von Volkswagen South Africa, Thomas Schäfer, der Nachrichtenagentur "dpa". Es soll sich um "Katastrophe" für Südafrika handeln, moniert Schäfer. Er ist zugleich auch Vorsitzender des Afrikanischen Automobilhersteller-Verbandes (AAAM). Seiner Ansicht nach ergäbe sich ohne ein bilaterales Abkommen zwischen London und Südafrika ein geringerer Bedarf sowie eine drohende Reduzierung der Auto-Exporte vom Kap. Im schlimmsten Fall könnte Volkswagen von dort nur noch 30.000 Polos pro Jahr exportieren. Unter dem Wirtschaftspartnerschaftsabkommen (EPA) zwischen der EU und Südafrika exportiert Volkswagen derzeit pro Jahr rund 50.000 Polos aus dem Kap-Staat zollfrei nach Großbritannien. Mit dem Brexit wird sich das ändern.

Verkaufssteuer: China macht eine Ausnahme für Tesla

Die chinesische Regierung hat die Elektroautos von Tesla in die Liste der von der Verkaufssteuer befreiten Fahrzeuge aufgenommen. In der Regel werden nur in China produzierte Autos bevorzugt und von der zehnprozentigen Verkaufssteuer befreit. Mit dem Bau des Automobilwerks in Shanghai wird nun offenbar auch Tesla dieses Privileg gewährt - trotz der anhaltenden Handelsstreitigkeiten zwischen den USA und China. Die Steuerbefreiung gilt laut einer Mitteilung des Ministeriums für Industrie und Informationstechnologie nicht nur für das künftig in China produzierte Model 3, sondern für sämtliche von Tesla in China verkauften E-Autos, einschließlich der aus den USA importierten Model S und Model X. Gründe für die Entscheidung werden in der Mitteilung nicht genannt, das Shanghai-Werk und das damit verbundene Investment gilt aber als gutes Argument für Tesla. Als Reaktion auf die Steuerbefreiung stellte das kalifornische Unternehmen in Aussicht, dass der Kaufpreis um bis zu 99.000 Yuan (umgerechnet 12.564 Euro) sinken könne. Vorerst wurden die Preise aufgrund von Währungsschwankungen zunächst angehoben.

Daimler erstattet Mercedes-Fahrerin Kaufpreis zurück

Das Landgericht Stuttgart hat in einem Aufsehen erregenden Urteil Daimler zur Zahlung von Schadensersatz verurteilt. Eine Mercedes-Fahrerin bekommt nun 85 Prozent des gezahlten Kaufpreises, sowie alle Kosten des Rechtsstreits erstattet. Sie war die Mercedes E-Klasse, die beim Kauf einen Kilometerstand von 20.000 Kilometer aufwies, vier Jahre gefahren und hatte dabei 80.000 weitere Kilometer zurückgelegt. Somit liegt der Schadensersatz weit über dem eigentlichen, aktuellen Wert des Mercedes Diesel. Eine weitere Besonderheit dieses Urteils ist die Tatsache, dass die betroffene E-Klasse bisher nicht Teil eines offiziellen, vom Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) angeordneten Rückrufs ist. Auch Fahrer, deren Mercedes bisher nur Teil der von Daimler so genannten freiwilligen Kundendienstmaßnahme ist, haben also gute Chancen auf Schadensersatz. Welches Modell Teil eines vom KBA angeordneten Rückrufs ist, kann sich in nächster Zeit allerdings ändern.