Morning Briefing : BMW-Stammwerk gibt Motorproduktion an Steyr und Hams Hall ab - Lustenau widersetzt sich S18-Trassenentscheidung der Asfinag - Kapsch TrafficCom erwartet im Halbjahr einen hohen Verlust

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BMW-Stammwerk gibt Motorproduktion an Steyr und Hams Hall ab

BMW schließt im Zuge der Elektrifizierung seiner Fahrzeugflotte die Produktion von Verbrennungsmotoren in seinem fast 100 Jahre alten Stammwerk in München und verlagert diese nach Steyr (Oberösterreich) und Hams Hall (England). Auf der frei werdenden Fläche errichtet der Konzern bis 2026 für 400 Mio. Euro eine Montagelinie, die stärker auf Elektrofahrzeuge zugeschnitten ist, wie Produktionsvorstand Milan Nedeljkovic am Mittwoch sagte. Die Fertigung von Benzin- und Dieselmotoren des Stammwerks München wird schrittweise bis spätestens 2024 ausgelagert. Die betroffenen 1.000 Mitarbeiter bekämen andere Arbeitsplätze bei BMW in München oder anderen Standorten in Bayern angeboten, so Nedeljković.

Lustenau widersetzt sich S18-Trassenentscheidung der Asfinag

Die Marktgemeinde Lustenau will die von der Straßenbaugesellschaft Asfinag bestimmte Trasse für die Bodensee-Schnellstraße (S18) nicht ohne weitere Erklärungen akzeptieren. Die Asfinag hatte sich vor einer Woche gegen die Untertunnelung eines Ried-Gebiets und stattdessen für eine Ost-Umfahrung von Lustenau entschieden. Für Lustenaus Bürgermeister Kurt Fischer (ÖVP) ist diese Festlegung weiter "nicht nachvollziehbar". Die Gemeinde will nun "alle Fakten auf den Tisch" bekommen. Die Bodensee-Schnellstraße soll die Autobahnnetze Österreichs und der Schweiz hochrangig aneinander anbinden. Es ist eine Verbindung, über die in Vorarlberg seit Jahrzehnten diskutiert und gestritten wird.

Kapsch TrafficCom erwartet im Halbjahr einen hohen Verlust

Der börsennotierte österreichische Mautsystemanbieter Kapsch TrafficCom ist im ersten Geschäftshalbjahr 2020/21 stark in die Verlustzone gerutscht. Grund waren hohe Rückstellungen, Firmenwertabschreibungen und die Effekte der Covid-19-Pandemie. Operativ sank das EBIT (Ergebnis vor Steuer- und Zinsabzug) von 8,8 Millionen Euro im Plus auf 57,8 Millionen Euro ins Minus. Unterm Strich blieben 54 Millionen Euro Nettoverlust, nach einem 2,3 Millionen Euro Periodengewinn im Jahr zuvor. Die Verluste waren schon im Oktober avisiert worden. Belastet wurde Kapsch TrafficCom durch 32 Millionen Euro infolge einer Anpassung von Projektmargen (vor allem in Nordamerika) und Drohverlustrückstellungen. Die Verlustrückstellung betraf vor allem Errichtungsprojekte einer amerikanischen Tochtergesellschaft, die nicht gewinnbringend abgeschlossen werden können.