Morning Briefing - 21.10.2019 : BMW-Chef Zipse will das Elektroauto i3 fortführen - Streiks in Barcelona betreffen nun auch Seat - Pkw-Maut: Scheuer stellt sich erneut gegen die Kritiker

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BMW-Chef Zipse will das Elektroauto i3 fortführen

Der neue BMW-Chef Oliver Zipse hält am Bau des Elektroautos i3 fest. "Der i3 wird weiter produziert werden, keine Frage", sagte der Manager in einem am Freitag im Voraus veröffentlichten Interview der "Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung". Der Wagen sei nach nur sechs Jahren schon eine Ikone. "Wir wachsen mit dem i3 jedes Jahr - in Europa dieses Jahr um rund 20 Prozent." Die Investitionen seien abgeschrieben, BMW verdiene mit jedem i3 Geld. "Wieso in Gottes Namen sollten wir dieses Auto, das jetzt auf der Höhe seiner Zeit ist, aufgeben? Wir sind uns sicher: Der i3 hat noch großes Potenzial." Zipse hatte Mitte August die Führung des Konzerns von Harald Krüger übernommen. Dem Interview zufolge zeigte er sich selbstbewusst, was den in der Branche von manchen befürchteten Vorstoß von US-Riesen wie Google oder Apple betrifft. Die Eintrittshürden seien hoch. "Tatsache ist: Es gibt keinen richtigen Neueinsteiger." Keiner der neuen Player habe es mit einem profitablen Geschäftsmodell geschafft und es werde auch keiner so schnell schaffen.

Streiks in Barcelona betreffen nun auch Seat

Die Produktion der spanischen Volkswagen-Tochter Seat wird von den Ausschreitungen in Barcelona erfasst. Einem Bericht von "Automotive News Europe" zufolge, musste die Produktion wegen der Demonstrationen vorübergehend eingestellt werden. Auslöser der Unruhen ist die Inhaftierung eines katalanischen Separatistenführers. Seat stoppte die Produktionsbänder am Donnerstag zur Mittagszeit bis Freitag nachts. Das Nachrichtenblatt La Vanguardia berichtete, dass dadurch fünf Schichten ausgefallen sind und 3.500 Autos weniger produziert wurden als gewöhnlich. Der Autobauer wollte dadurch möglichen Auswirkungen vorbeugen, die durch fehlende Mitarbeiter in Folge der Streiks entstanden wären. Das Werk in Martorell unweit der katalanischen Hauptstadt Barcelona bleibt weiterhin offen, aber den Angestellten wurde die Möglichkeit gegeben von daheim zu arbeiten. Nissan betreibt ebenfalls ein Werk in Barcelona. Es befindet sich jedoch in einer Gegend, die von den Demonstrationen weniger betroffen ist, berichtet La Vanguardia.

Pkw-Maut: Scheuer stellt sich erneut gegen die Kritiker

Der deutsche Verkehrsminister Andreas Scheuer (CSU) hat erneut Vorwürfe der Opposition zurückgewiesen, in der Affäre um die gescheiterte Pkw-Maut getäuscht und gelogen zu haben. "Ich habe den Bundestag nicht belogen", sagte Scheuer der "Passauer Neuen Presse". Er kritisierte, es werde "genüsslich weiterberichtet, was Oppositionspolitiker in die Welt" setzten. "Es ist einfach falsch", sagte der CSU-Politiker. Dem gegen ihn beantragten Untersuchungsausschuss signalisierte Scheuer Kooperationsbereitschaft: Er "werde alles machen, was der Untersuchungsausschuss" verlange. Er "habe nichts zu verbergen". Von Tarnen und Tricksen könne keine Rede sein. Die Fraktionen von FDP, Linken und Grünen im Bundestag hatten am Dienstag für die Einsetzung eines Parlamentarischen Untersuchungsausschusses gestimmt. Der Ausschuss soll das Verhalten insbesondere des Verkehrsministeriums bei der Vergabe für die Erhebung und Kontrolle der Pkw-Maut aufklären. Der Minister hatte die Verträge zur Erhebung und Kontrolle der Maut mit den Betreibern im Herbst 2018 geschlossen, bevor endgültige Rechtssicherheit bestand. Der Europäische Gerichtshof (EuGH) hatte die Maut Mitte Juni überraschend für rechtswidrig erklärt.