Morning Briefing - 05.09.2019 : Asfinag: Letzte große Reisewelle steht bevor - ÖAMTC zieht nach einem heißen Sommer Bilanz - Volkswagen plant offenbar Produktionsanlage in Türkei

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Asfinag: Letzte große Reisewelle steht bevor

In Süd- und Westösterreich sowie in Deutschland enden dieses Wochenende die Sommerferien. Diese letzte Reisewelle wird bereits ab Freitag die klassischen Nord-Süd-Transitrouten (A2 Südautobahn, A9 Pyhrnautobahn, A10 Tauernautobahn und A 12 Inntalautobahn) stark belasten. Starkes Verkehrsaufkommen erwartet das Asfinag-Verkehrsmanagement aber auch am Ost-West-Korridor, vor allem auf der A1 Westautobahn und der A4 Ostautobahn. Groß-Veranstaltungen werden zusätzlich auch dieses Wochenende Verkehr anziehen. Bereits am Freitag ist im Raum Salzburg durch die An- und Abreise der Fußballfans durch das Qualifikationsspiel Österreich gegen Lettland mit Verzögerungen zu rechnen. Gleiches gilt für den Großraum Wels am Samstag, wenn das Konzert der Band „Böhse Onkelz“ über die Bühne geht. Am 6. und 7. September ist Spielberg in der Obersteiermark wieder die Air Power. Sie wird mehr als 200.000 Besucher anziehen. Die Asfinag unterstützt die Einsatzkräfte und Organisatoren mit einem Maximum an Mitarbeitern, um die An- und Abreise über die S 36 Murtal Schnellstraße so problemlos wie möglich zu gestalten. Zusätzlich zur bewährten Motorradtruppe sind alle verfügbaren Mitarbeiter der Autobahnmeisterei Knittelfeld im Dienst.

ÖAMTC zieht nach einem heißen Sommer Bilanz

Der Sommer 2019 war mit mehreren Hitzewellen einer der heißesten seit Beginn der Messungen. Von 1. Juni bis 31. August rückte die ÖAMTC-Pannenhilfe zu rund 183.500 Einsätzen in ganz Österreich aus - um sechs Prozent mehr als 2018. "Im Schnitt hatten wir im Sommer über 2.000 Einsätze pro Tag", berichtet Harald Mlinarik von der ÖAMTC-Pannenhilfe. "Besonders heiß her ging es am 3. Juni 2019, als wir sogar mehr als 2.300 Einsätze zu bewältigen hatten." Die höchsten Einsatzzahlen waren auch im Sommer 2019 wieder in Wien zu verzeichnen: Über 38.600-mal wurde Pannenhilfe geleistet, fast 14.150-mal musste der Abschleppdienst des Mobilitätsclubs ausrücken. Meist wurden die ÖAMTC-Pannenfahrer zu Routine-Einsätzen gerufen: Starthilfe geben, Batterien auswechseln, irrtümlich verschlossene Autos öffnen - oftmals auch um Kinder oder Tiere zu retten - falsche Tankfüllungen absaugen und dergleichen. Ungefähr jeder dritte Einsatz hatte mit Batterieproblemen zu tun. Mlinarik erklärt: "Es hält sich ja nach wie vor der Irrglaube, Batterien würden nur im Winter leiden. Dabei belasten längere Perioden mit Temperaturen über 30 Grad die Batterie ebenso stark wie große Kälte." In der Reisezeit kollabierten auf den Autobahnen zahlreiche Fahrzeuge im Stop-and-Go Verkehr. "Viele Menschen ließen auch im Stau die Lüftung durchgehend laufen, das Licht brennen und das Radio spielen. Für ältere Batterien ist das häufig zu viel", erklärt Mlinarik abschließend.

Volkswagen plant offenbar Produktionsanlage in Türkei

Der Auto-Konzern steht angeblich vor großen Investitionen in der Türkei. Präsident Recep Tayyip Erdogan führte in dieser Woche Gespräche mit einem leitenden Angestellten des Konzerns. Es soll sich sogar um VW-Chef Herbert Diess gehandelt haben. Außerdem soll der tschechische Ministerpräsident Andrej Babis Pläne öffentlich gemacht haben, als er auf einer Pressekonferenz sprach. Zuvor hatte Babis Erdogan zu einem Gespräch getroffen. "Die Tschechische Republik ist ein wichtiger Hersteller von Autoteilen...Wir sind dabei in einer führenden Position und würden sicherlich gerne kooperieren", sagte Babis. Bislang hat sich Volkswagen nicht öffentlich festgelegt, wer den Zuschlag für ein neues Werk erhält. Seit Monaten sucht der Wolfsburger Autokonzern einen Standort für ein Mehrmarken-Werk für Osteuropa. Im Rennen waren Medienberichten zufolge letztendlich noch die Türkei und Bulgarien: Zuletzt hieß es jedoch schon, die Türkei habe den Zuschlag erhalten. Eine Bestätigung von Volkswagen gibt es bisher nicht. Angesichts der sich häufenden Indizien, dürfte mit einer baldigen Bekanntgabe der Entscheidung zu rechnen sein. Umstritten wäre eine Entscheidung für die Türkei nicht. Die EU wirft Erdogan vor, die freie Meinungsäußerung und die Demonstrationsfreiheit zu beschneiden. VW sieht zwar Demokratiedefizite, hält dem aber entgegen, dass das Land seit Jahren als Kandidat für einen möglichen EU-Beitritt gelte.