Mobilitätswende : Jeder zweite Flottenbetreiber verbindet Nachhaltigkeit mit Mehrkosten
Zur aktiven Gestaltung der Mobilitätswende ist in den kommenden Jahren eine nachhaltigere Ausrichtung der Firmenfuhrparks erforderlich. Jeder zweite Fuhrparkmanager verbindet die geforderte Umstellung trotz der wachsenden Bedeutung und des langfristigen Kostensenkungspotenzials zunächst mit Mehrkosten.
Das ist ein zentrales Ergebnis der aktuellen Studie "Wie Flottenmanager die Nachhaltigkeit in ihren Fuhrparks vorantreiben", für die UTA Edenred 300 Fuhrparkmanager befragt hat. Demnach rechnet nur jeder vierte mit finanziellen Entlastungen, knapp jeder fünfte erwartet, dass die Kosten gleich bleiben.
Um die Klimaziele zu erreichen, muss die CO₂-Reduktion in den kommenden Jahren deutlich beschleunigt werden. Obwohl der Fuhrpark hier ein erhebliches Potenzial bietet, hat mehr als jedes fünfte Unternehmen derzeit noch keine Klimaziele für seine Firmenfahrzeuge definiert. Immerhin 40 Prozent der befragten Fuhrparkmanager haben sich eine CO₂-Reduktion zum Ziel gesetzt, mehr als ein Viertel will bis 2030 CO₂-neutral fahren.
Uneinigkeit bei Kraftstoffeinsparungen
Die Fuhrparkmanager setzen derzeit am ehesten auf Kraftstoffeinsparungen, um nachhaltiger zu werden. Allerdings gaben fast ebenso viele Befragte an, dass diese Maßnahme für sie nicht in Frage kommt. Darüber hinaus stellen 39 Prozent der befragten Fuhrparkmanager ihre Flotte derzeit auf alternative Antriebe um.
Auch hier sind die Befragten gespalten, denn für 36 Prozent kommen alternative Antriebe nicht in Frage. Fast jeder Vierte will die Antriebswende aber in Zukunft angehen. Auch die Sensibilisierung der Fahrer ist für ein Drittel der Befragten derzeit ein bewährtes Mittel, um nachhaltiger zu werden. Während nur knapp jeder Fünfte seine Fahrer in Zukunft schulen will, schließt fast jeder Zweite eine Schulung der Fahrer in Zukunft grundsätzlich aus.
Meinungsvielfalt bei E-Fuels
Eine weitere Möglichkeit, den eigenen Fuhrpark in Zukunft emissionsfrei zu machen, ist „grüner“ Wasserstoff. Er gilt als saubere Alternative zu Fahrzeugen mit Verbrennungsmotor. Wasserstoff ist vor allem für den Fern- und Schwerlastverkehr interessant. Obwohl es in Europa noch keine flächendeckende Infrastruktur gibt, will fast jeder dritte Flottenbetreiber künftig Wasserstoff einsetzen.
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Auch E-Fuels sind in der Diskussion um nachhaltige Mobilität in den Fokus gerückt. Während die einen sie als umweltfreundliche Alternative zu Elektrofahrzeugen sehen, sind andere der Meinung, dass mit E-Fuels betriebene Fahrzeuge zwar theoretisch in der Bilanz klimaneutral sein können, aber dennoch lokal Schadstoffe ausstoßen. Mehr als ein Drittel der befragten Fuhrparkmanager ist der Meinung, dass E-Fuels umweltfreundlicher sind als Elektrofahrzeuge. Mehr als ein Viertel sieht dies umgekehrt. Knapp ein weiteres Viertel ist sich noch unsicher, während sich jeder Zehnte noch keine Gedanken über E-Fuels gemacht hat.